Sonntag, 20. Februar 2011

Will I make it out of here?

Sonntag, Ankunft Baghdad. Für kommenden Freitag, den 25.02. ist hier eine Demonstration angekündigt, die in ihrer Grösse angeblich mit denen aus Kairo und Tunis mithalten soll. Obwohl geplant war, dass wir hier das kommende Wochenende verbringen, wurden wir aus Sicherheitsgründen gebeten bereits am Donnerstag wieder auszureisen. Das stört uns natürlich nicht im Geringsten und jetzt hoffen wir natürlich nur, dass wir es rechtzeitig mit den Massen zum Airport schaffen und das die Maschine nicht hoffnungslos überbucht ist. Als Gold Member sollte ich zwar eine garantierten Sitzplatz bekommen, aber in solchen Situationen weiss man nie.

Also bitte Daumen drücken :-)

Montag, 7. Februar 2011

Manche Dinge will man lieber nicht erfahren

Newsflash Feb 7th: IED found on main road to our compound...

Sonntag, 5. Dezember 2010

Aus der Rubrik 'Alltagsszenen in Baghdad'

Ankunft Baghdad. Abholung durch den Security Dienst. Fahrt durch Baghdad vorbei an den zahlreichen checkpoints. Wir kommen an einem belebten Kreisverkehr vorbei und unser Fahrer zeigt in eine Richtung und lacht. Zwei irakische Polizeibeamte, offensichtlich uneins über ein bestimmtes Thema, prügeln sich auf offener Strasse vor den Augen der zahlreichen Autofahrer und Passanten, sowie der direkt daneben stehenden und tatenlosen uniformierten Kollegen.

Wir fahren weiter und als ich mich umdrehe und ihnen nachschaue, liegen sie bereits am Boden und führen ihre Prügelei nun liegend weiter.

Ankunft im compound. Eintrag ins Logbuch für heute: Keine besonderen Vorkommnisse...

Montag, 29. November 2010

Fussball Feier auf Irakisch

Ich liege im Zimmer und zieh mir einen Film rein als plötzlich Schüsse fallen. Zuerst fern, dann immer näher. Tak tak tak tak tak, eindeutig Maschinengewehr Salven. Das ganze geht über eine halbe Stunde lang. Ich gehe nach draussen um zu sehen was los ist und sehe unsere Wachleute durch die Gegend rennen. Unser Hausangestellte klärt mich auf. Der Irak hat angeblich gerade ein Fussballspiel gegen den Oman gewonnen und das seien Freudenschüsse. Und ich solle lieber wieder hinein gehen, damit mich kein Querschläger trifft. Wahnsinn... Und in Österreich wird über bengalische Feuer in den Stadien diskuttiert. Fremde Länder, fremde Sitten.

Ein kurzer soundclip anbei

Freudenschuesse1 (mp3, 2,685 KB)

Freitag, 19. November 2010

Baghdad Pics

Ein paar Eindrücke. Viel ist es nicht, aber ich komme auch nicht wirklich dazu mehr Photos zu machen

Baghdad

Sonntag, 31. Oktober 2010

Irak

Vorweg für alle die sich wundern warum ich jetzt plötzlich im Irak und nicht im Oman bin. Leider hat uns unser Hauptkonkurrent (unsere Ex-Firma) preislich last minute bei der Angebotsabgabe unterboten und durch direkte Kontakte zur Procurement Abteilung des Kunden haben sich unsere lieben Mitbewerber einen erheblichen Wissensvorsprung erschlichen (soll heissen Einsicht in unser Angebot) Das ist sehr ärgerlich, da wir uns bereits grosse Chancen ausrechneten das Projekt zu bekommen. Long story short – wir haben es nicht bekommen und so heisst es jetzt weiter machen und Schwamm drüber. Ali´s performance verdanken wir ein sehr gutes standing beim Kunden im Irak und so lag es nahe, dass ich das Projektteam vor Ort unterstütze. Es wäre gelogen wenn ich behaupten würde, dass ich mich wohl gefühlt habe bei der Entscheidung in den Irak zu gehen und gäbe es auch nur die geringste Chance auf eine Alernative, dann hätte ich es nicht gemacht. Die Tatsache das sowohl Ali, als auch unsere Kollegen Andrew und Maarten seit bereits über einem halben Jahr vor Ort sind und keine nennenswerten Gefahren erlebt haben, war dann aber schlussendlich mit ein Grund doch zuzusagen. Also wieder ein Land mehr auf meiner „Abenteuersammlung“. Fehlt nur noch Afghanistan und Somalia und dann war ich dann wirklich bald in all den Ländern vor dessen Besuch das Aussenamt ausdrücklich warnt.

Abflug Abu Dhabi Sonntag vor einer Woche mit Etihad, direkt nach Bagdhad. Ich fliege mit Ali, was mich erleichtert, da er die Leute am Flughafen kennt und ich nicht riskiere von irgendeinem „Schurken“ abgeholt zu werden. Fast fliegen wir aber gar nicht, da seine Sekretärin in Baghdad vergessen hat sein Ticket zu buchen. Klassisch. Hat dann aber doch noch geklappt (Ali hat ein Eco Ticket kaufen müssen da Business voll war. Der Kunde zahlt Business. Angenehm, aber der Flug dauert ohnehin nur 2,5 Stunden. Ankunft Baghdad Int Airport. Ich gebe einem der Abholer von unserem Kunden meine Visakopie und er verschwindet in irgendeinem Büro. Ali’s connection sei Dank dauert das ganze Theater gerade mal eine halbe Stunde und das trotz des obligatorischen Austria und Australia Irrtums. Ich pick mir igendwann mal ein Pickerl mit der Aufschrift “no kangaroos in Austria“ auf den Pass.
Interessant sind hier übrigens auch die Ein –und Ausreisebestimmungen. Ich habe für den ersten Trip ein Single Entry Visa bekommen. Jetzt muss ich gesondert über den Kunden ein Single Exit Visa beantragen. Diese Woche soll angeblich mein multiple entry visa fertig sein. Das ist aber wohlgemerkt nur ein multiple entry. Es gibt keine multiple exit visas bzw. nur mit spezieller Sondergenehmigung. In der Praxis bedeutet dies, das ich zwar jedesmal ohne speziellem Antrag einreisen kann, ich das Exitvisa aber jedes mal einzeln für die Ausreise beantragen muss. Problem dabei ist, dass jedes visa Pickerl einen ganze Passseite ausfüllt und ich so ziemlich bald wieder einen neuen Pass beantragen muss. Das muss dann natürlich wieder super getimed werden, da ein die Passausstellung über die Botschaft in Abu Dhabi ca. an die 3 Wochen dauert. Eventuell geht es sich beim Wienbesuch zu Weihnachten aus (aber da sind dann wieder Feiertage). Schön ist das Consultantleben....

Nach Passkontrolle und Gepäckausgabe treffen wir unsere Security Eskorte. Vom Kunden engangiert sind zwei Firmen speziell für den Aiport Transfer zuständig. Beim ersten Anblick muss ich sofort an Blackwater denken. Zwei stämmige Amys in Khakimilitärhosen und Military boots. Oakleys und Tatoos von den Militäreinheiten denen sie angehörten (USMC und Konsorten). Wie im Film. Wir gehen zum Parkplatz und zu unserem Fahrzeug. Ein Toyota Camry in Spezialausführung wie wir erfahren. Gepanzertes Glas. Seiten, -Boden und Dachverstärkung. Hält angeblich bis zu Kaliber 7.62mm aus (AK47 & Co) und auch kleineren Sprengsätzen kann es angeblich stand halten. Will ich alles nicht ausprobieren aber es beruhigt doch ein wenig. Beim einsteigen am Parkplatz werden wir gefragt ob wir bullet proof vests anziehen wollen. Es sei unsere Entscheidung. Es war heiss an dem Tag und diese Dinger wiegen an die 12kg und da wir durch den ganzen Tam Tam ohnehin schon sehr auffällig waren, wollte ich mir die extra Geschichte ersparen (Ali glaubt ohnehin nicht an die Dinger). Zudem fühlte ich mich in dem Auto echt sicher. Wenn man an die Scheibe klopft, dann hört man kein Klopfen, so dick sind die Dinger. Als unsere Beschützer auf den Vordersitzen Platz nehmen, magazinieren sie ihre Maschinenpistolen und Pistolen auf und laden durch. Irgendwie wirkte das ein wenig aufgesetzt und wie zur Show, aber andererseits erinnerte es mich auch daran, dass es wohl einen Grund dafür gibt.

Der Flughafen in Baghdad und die unmittelbaren Zubringerwege sind hermetisch abgeriegelt und durch diverse checkpoints und andere Systeme gesichert. Iraker erhalten ohne Genehmigung oder Reisedokument keine Passiergenehmigung. Wenn ein Iraker jemanden zum Flughafen bringen will, dann muss er seinen Gast ca. 1km vor dem Gelände ausladen und die Reisenden müssen dann einen shuttle Bus nehmen. Überall HUMVEES und Schussanlagen. Die checkpoints sind so angelegt, dass man diese nur im Zick Zack und sehr langsam passieren kann. Macht Sinn. Überall über der Stadt kreisen ständig Blackhawks und Appaches über unsere Köpfen. Angeblich sind diese aber von Blackwater gemietet (oder XE oder wie auch immer die jetzt heissen).

Beim passieren der Hauptausfahrt, schliessen sich zwei weitere Fahrzeuge unserem Konvoi an. Die sind zwar nicht gepanzert, dafür sitzen aber vorne und hinten jeweils 4 Typen mit autom. Waffen. Die Fahrzeuge stehen in Funkkontakt miteinander und alle 2 Minuten werden Fahrtrichtung und Situationsberichte ausgetauscht. Two vehicles approaching on your 3 o´clock. Copy that. Usw Usf. Wie gesagt, ich weiss nicht was ich von dem ganzen Getue halten soll, aber zumind. wirken sie koordiniert. Kein anderes Fahrzeug wird zwischen den Konvoifahrzeugen toleriert und das ist im dichten Morgenverkehr mitunter eine komplexe Angelegenheit für die nicht jeder Verkehrsteilnehmer Verständnis aufzubringen scheint. Auf Grund der zahlreichen checkpoints kommt der Strassenverkehr oft zum Stillstand und so stehen auch wir ca. 1 Stunde lang im Stau. Das beunruhigt mich ein wenig, da ich mir da ein wenig wie sitting duck vorkomme aber mangels Alternativen bleibt einem nichts anderes über als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Etwas nervös werde ich jedoch wann immer ich Strassenverkäufer erblicke, die Kleenex Boxen verkaufen. Ali hat mir erzählt, dass diese Kleenexboxen neuerdings als Haftbomben modifiziert am Fahrzeugunterboden angebracht werden. Daher inspiziere ich jeden Strassenverkäufer äusserst genau. Scheinbar sind unsere Aufpasser aber ziemlich relaxed und ich bin mir sicher, dass das erste Mal immer von einem gewissen Ausmass an Nervosität geprägt ist. Nach einer langen aber ruhigen Fahrt kommen wir beim Compound unseres Kunden an und wir werden „übergeben“. Der Compound des Kunden ist im Prinzip nichts anderes wie zwei Strassen die parallel verlaufen und auf einer Strecke von ca. 10 Häuserblocks am Anfang und Ende jeweils mit riesigen security gates und an den Seiten mit Wänden abgesichert sind. So als ob man ein Rechteck einfach auf eine Wohnsiedlung stülpt. Die Ein und Ausfahrten sind ähnlich gut gesichert wie am Flughafen und ich erblicke überall Kameras und Maschinengewehrposten. Keiner darf ohne Berechtigung passieren und im compound selbst sorgen ca. 100 bewaffnete Securities vom Kunden für weitere subjektive Sicherheit. Der Leiter der security Abteilung erklärt mir, dass der compound rund um die Uhr sowohl aussen als auch innen überwacht ist und sie eine direkte Leitung zu Militär, Polizei und Innnenministerium haben. Macht Sinn da Mobiltelefonie auch eine für die Regierung krisennotwendige Kommunikationsstruktur darstellt und entsprechend gut geschützt werden muss. Zahlreiche Stromgeneratoren im Compound sorgen für unabhängige Versorgung. Angeglich hätte man sonst nur kaum Strom und ich möchte nicht wissen, wie oft es in der Stadt sonst Strom gibt.

Die Büros und Schlafmöglichkeiten sind allesamt in den zahlreichen Villen untergebracht. Im Inneren der Bürohäuser sieht es aus wie in jedem anderen Büro in der Region, aber von aussen denkt man eher an Mehrfamilienhäuser.

Unsere Villa ist gross, komfortabel und sauber. Wir haben einen eigenen Koch und das Essen ist lecker. Passt also. Einzig die Freizeitbeschäftigungen sind eher kläglich. Wir haben einen PingPong Tisch im Garten und das wars auch schon. Ich bin jetzt erst eine Woche hier (das erste Wochenende hier steht mir noch bevor) und ich fühle mich jetzt schon klaustrophobisch. Verlassen darf man den Compound nur mit Genehmigung und Eskorte die man vorab bestellen muss. Ein Stadtbesuch käme angeblich aber auf Grund der erhöhten Sicherheitsbedrohung (Entführung oder Angriff) ohnehin nicht in Frage. Ali war bereits öfter unterwegs, aber er ist a) nicht als Ausländer zu erkennen und hat b) gute Kontakte zu diversen Militärs und fühlt sich dadurch relativ sicher. Meines Wissens nach werden bei Entführungen schon längst keine ethnischen Unterschiede mehr gemacht und daher denke ich, dass er sich sehr wohl gefährdet. Unser compound liegt im Stadtteil Mansour und uns wurde gesagt, dass dies der zur Zeit unsicherste Teil Baghdads ist. Viele Leute aus der mittleren und gehobenen Volksschicht leben hier und eignen sich deshalb wohl besonders gut für Angriffe von Al-Kaida und ihren lokalen Ablegern. Beruhigend, nicht wahr? Ali hat vom Kunden eine Pistole zum Selbstschutz bekommen und ich hab bereits ebenfalls eine beantragt. Das dient aber mehr zur Selbstberuhigung da es unwahrscheinlich ist, dass jemand an all den Wachen und den Sicherheitssystem vorbeikommt. Vor kurzem fand hier in der Gegend ein Überfall auf einen Juwelierladen statt und es kam zu einer Strassenschiesserei. Sofort wurden alle gates dicht gemacht und alle Angestellten wurden in ihren Unterkünften isoliert und es wimmelte von Wachen und Sicherheitspersonal. Es gibt einige Südafrikaner die hier als Betreuer oder Securities angestellt sind und zusammen mit den professionell agierenden Irakern gibt es da scheinbar ausreichend know how für derartige Szenarien. Es gibt angeblich auch einen eigenen safety room sollte es jemand doch schaffen den Sicherheitskorridor zu überwinden. Einzig manche Wachen die im Compound selbst angestellt sind, wirken ein wenig unmotiviert und laks. Gewehr mit Lauf am Fuss abgestützt, Kinn am Lauf abgestützt, etc. Aber gut, den ganzen Tag im Freien hocken macht wahrscheinlich jeden irgendwann mürbe und nachlässig. Zu dem Stichwort gleich meine erste Schrecksequenz. Ich gehe vor ein paar Tag von einem Büro zum anderen und höre plötzlich das typische Rattern eines Maschinengewehrs in unmittelbarer Nähe vor dem compound. Später erfahre ich, dass sich zwei Soldaten mit ihren Waffen gespielt haben und einer den anderen dabei versehentlich erschossen hat. And the darwin award goes to...

Es dauert ein wenig bis man die anfängliche Nervosität ablegt. Am ersten Tag schaut man bei jedem Generatoranspringen auf. Wenn jemand eine Tür zuknallt, dann legt man die Ohren an, etc. Das legt man aber relativ schnell ab. Eine gesunde Grundanspannung ist dennoch omnipräsent und wahrscheinlich auch berechtigt.

Es ist schade, da ich mir Baghdad gerne angesehen hätte. Ich war noch nie irgendwo so isoliert vom Leben wie hier. Selbst in Khartoum, Abidjan und sogar Monrovia konnte man etwas unternehmen oder zumind. mal auswärts essen gehen. Ist ein eigenartiges Gefühl und ich frage mich wie lange ich das aushalten werde. Geplant ist mal bis Jahresende zu bleiben und dann sehen wir weiter. Zwei Wochen am Stück vor Ort und jeweils 2 Wochenenden in Dubai. Ähnlich wie damals im Oman und machbar.

Meiner Gesundheit tue ich jedenfalls hier nichts Gutes da erstens alle ständig und überall (und ich meine überall) tschicken und mangels Bewegungsraum auch Sport nicht in Frage kommt. Vom allabendlichen Tischtennis mal abgesehen.

Photos in Kürze aber nicht zu viel erwarten, da das Leben im compound nur begrenzt sehenswerte Motive bietet.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

2009

Ereignisreiches, anstrengendes und aufregendes Jahr. Im Juni gekündigt, danach 4 Monate West Afrika, dem Kunden wegen der Bezahlung hinterher laufen (bis jetzt), dazwischen Visum und Lizenz klären, danach Projekt aquirieren, 2x die Woche im Flieger sitzen, nächtelang Präsentationen schreiben, mittendrin Umzug organisieren, etc. War echt ein anstrengendes Jahr für Ali und mich. Urlaub war keiner drin und darum freu ich mich jetzt um so mehr auf den Weihnachtsheimflug.

Das erste Jahr ist ja bekanntlich das anstrengenste im Unternehmertum und das hat sich bisher definitiv bewahrheitet. Bereuen tun wir es bis jetzt aber beide nicht. Die Flexibilität und Freiheit nicht nur zeitlich, sondern auch arbeitstechnisch ist eine ungeheure Motivation. Darüber hinaus arbeitet man ja in die eigene Tasche und das spornt zusätzlich an. Dennoch zollt der Stress und die Arbeitslast manchmal seinen Tribut und wir merken beide, dass ab und zu mal einfach die Lust raus ist. Wir haben uns zu diversen Themen manchmal so heftig gestritten und angebrüllt, dass man meinen konnte wir würden das nicht mehr auf die Reihe kriegen. Es hat sich aber dennoch immer wieder eingekriegt und das war einfach unsere Art der Stressbewältigung. Afrika war darüber hinaus definitv eine Erfahrung, sowohl beruflich als auch und vor allem persönlich. Wie wir da so einsam, jeder für sich in einem andere Land und erschöpft in unseren substandard Hotelzimmern hockten, Angst vor jedem Mosquito hatten, fortgehen auf Grund der Sicherheitslage ausschlossen, da haben wir beide eine kurzzeitig schwere Depression und Demotivation erfahren, die wir so noch nicht kannten. Es war zwar zeitweise auch lustig und interessant, aber alles in allem waren wir beide froh wie es vorbei war. Ist irgendwie vergleichbar mit dem Bundesheer, danach hat man gute G´schichtln aber mittendrin zipft es einen an.

In diesem Sinne freue ich mich daher jetzt auf lauschig kaltes Wetter, die Weihnachtskekse meiner Schwester, auf den leckeren Wiener Kaffee, auf gemütliches Beisammensein der Familie, Freunde treffen und auf Spaziergänge und deutsches Fernsehprogramm.

Nächstes Jahr bringt dann hoffentlich die ersehnten Früchte unserer Arbeit und auch auf das freue ich mich schon sehr.

Bis dahin, keep tuned, be safe and take care. Schon mal im vorhinein merry xmas und a happy new year.

Montag, 7. September 2009

Eine Ode ans Fliegen

So viele tun es. Jährlich, monatlich, manche wöchentlich und manche sogar täglich. Laut Statistiken fliegen weltweit täglich ca. 49.000 Menschen rund um den Globus. Ich weiss nicht wie viele von denen es gern tun. Auch weiss ich nicht, wieviele dieser 49.000 mit Privat Jets herumdüsen; First, Business oder Economy reisen. Ich weiss nur eines, ich hasse Fliegen! In meinem Bekanntenkreis verbringe ich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wohl die meiste Zeit im Flieger. Den Grossteil davon beruflich. Ich glaube Fliegen hat mir nur ein einziges Mal so richtig Spass gemacht und das war das erste Mal als ich ein kleines Kind war. Seit damals pflege ich eine leidenschaftliche Abneigung gegen die kommerzielle Luftfahrt. Wobei ich ja durchaus auch angenehme Flüge hatte, aber die stellen leider die Ausnahme dar. Das Fliegen selbst, sprich das unbewegliche und ungeduldig ersehnte Warten auf die Landung kann mitunter ja auch entspannend sein. Doch leider spielen dafür zu viele Faktoren eine Rolle und nicht immer spielen die alle so zusammen, dass ein Flug als angenehm kategorisiert werden könnte.

Der ganze normale Wahnsinn eines Vielfliegers. Eingechecked ist man bereits online (je nach Airline) und so geht man bestens vorbereitet und mit allen print outs und Pass in der Hand zum Schalter. Die Frage nach dem exit seat (für all diejenigen die in der so genannten „cattle class“ fliegen eine obligatorische Frage) wird je nach Auslastung und Zeitpunkt des Eincheckens mal positiv, oft aber leider negativ beantwortet. Früher war das mal ein Geheimtipp, jetzt weiss das leider schon jeder. Wenn der nicht frei ist, dann kann man nur hoffen beim einchecken einen guten Platz bekommen zu haben. Ein guter Platz ist für mich ein solcher, der je nach Sitzkonfiguration des Fliegers aus einer Kombination aus Gangplatz und möglichst weit vorne besteht. Gangplatz deshalb, weil ich lange Beine habe und diese so zumind. ein wenig seitlich wegstrecken kann. Weit vorne deshalb, weil ich gerne nach der Landung so schnell wie möglich draussen sein will. Glaubt man Unfall-bzw. Absturzstatistiken, so soll ein Platz möglichst weit hinten im Flugzeug die besten Überlebenschancen garantieren. Aber das hängt dann noch von so vielen anderen Faktoren ab (Nähe zum nächstgelegenen Exit, Art des Aufpralls bzw. des Absturzes, etc.), dass ich das getrost vernachlässige und dafür bei regulärer Landung schneller raus sein möchte.

Hat man das mit dem Sitzplatz erledigt, so kann man sich nun entspannt aufs boarding freuen. Je nach Flughafen, Airline und Bonusprogramm kann man diese Zeit entweder in der lounge verbringen, oder beim bummeln durch die duty free shops. Beim boarding bin ich gerne relativ früh dran und versuche mir einen Platz in der Nähe des Ausgangs zu suchen. Das hat den einfachen Grund, dass man eher einen Platz fürs Handgepäck findet wenn man als einer der ersten in den Flieger steigt. Wenn man viel fliegt oder besonders wenn man beruflich fliegt, versucht man nämlich das Gepäck möglichst im Handgepäck unterzubringen um die lästige Warterei bei der Gepäckausgabe zu vermeiden (vom baggage lost scenario ganz zu schweigen). Wenn man spät beim boarding ist, dann hat man je nach Auslastung des Fluges gute Chancen sein Gepäck entweder irgendwo ganz hinten oder ganz vorne verstauen zu müssen. Wenn ich weit vorne sitze und mein Gepäck weit hinten verstaut ist, dann verliere ich den „Startvorteil“ da ich warten muss bis alle Passagiere die Maschine verlassen haben bevor ich mein Gepäck holen kann.

Nächster sehr kritischer Faktor beim Fliegen (vor allem in der economy class) sind die Passagiere in unmittelbarer Umgebung. Ich teile hier nach 5 Kategorien ein. Körperumfang, Geruch, Lautstärke, Alter und Verhalten. Der Körperumfang kann dann eine entscheidende Rolle spielen, wenn er so gross ist, dass die Grenzlinie (jene imaginäre Linie, die Intimsphäre A von Intimsphäre B trennt und meist im Verlauf der Mittelarmauflage zu finden ist) eindeutig überschritten wird und die eigene Intimsphäre physisch penetriert wird. Geruch ist ein selbsterklärender Faktor und beinhaltet Wahl des Parfürms, Menge und Geruch der Transpiration und bewusst oder unbewusst abgesetzte Winde. Die Lautstärke hängt meist unmittelbar mit der nächsten Messgrösse, dem Alter zusammen. Je geringer das Alter desto höher die Dezibel (das Kinder auf Grund des Drucks im Trommelfell Schmerzen haben und diese lautstark notieren ist bekannt). Lautstärke kann aber auch altersunabhängig sein und auf fehlende Sozialkompetenz zurück zu führen sein. Meist sind Anhänger dieser Kategorie auch in anderen öffentlichen Bereichen (U-Bahn, Bus, Kino, etc.) stets bemüht alle Welt an ihren Empfindungen teil haben zu lassen. Die für mich aber wichtigste Kategorie ist die des Verhaltens. Daher möchte ich an dieser Stelle eine Subkategorisierung vornehmen. Der Durchschnittspassagier lässt sich für mich wie folgt gliedern:

1. Der ruhige und unscheinbare Fluggast
2. Der unruhige, ständig aufs Klo gehende und nicht ruhig sitzen könnende Passagier
3. Der Armlehnen-in-Besitz-Nehmer
4. Der Stuhl-nach-hinten-Leger
5. Der Lehnen Egoist
6. Der unermüdlich kommunikative
7. Der Alkoholiker

Wie unschwer zu erraten war, gehört Fluggast Nr. 1 zu meiner Lieblings Kategorie. Er/Sie setzt sich auf den Platz, redet nicht, stört nicht, und verhält sich genau so, wie Er/Sie es auch vom Sitznachbarn wünscht. Richtig geraten, ich zähle mich selbst zu dieser Kategorie.

Kategorie Nummer 2 hat eine sehr schwache Blase und ist auch sonst überaus auffällig in seiner Präsenz. Ob sitzen, liegen, stehen, linke Seite, rechte Seite, diese Gattung ist sehr unruhig und strahlt auf seine Sitznachbarn eben diese Unruhe aus.

Passagiere der 3. Gattung gehören zu meiner liebsten Konfliktgruppe. Im Normalfall hat eine Zweiersitzreihe drei Armlehnen. Die Fensterseitige, die mittlere und die Gangseitige. Bewusst wird hier von den Airlines also eine Konfliktsituation provoziert. Die meisten Menschen haben 2 Arme und daher ergibt sich nach Adam Riese ein Problem, wenn 4 Arme auf 3 Armlehnen treffen. Einigt man sich gütlich, dann wird die Mittelarmlehne geteilt und die Ellbogen jeweils an der Vorder- und Hinterkante harmonisch geparkt. Trifft man auf einen Egoisten, so werden vom selbigen meist gleich nach dem Hinsetzen beide sofort in Besitz genommen. Meist in stillschweigender Annahme der Nachbar würde ohnehin nur eine benötigen. Überhaupt wird hier selten mit verbaler Kommunikation gearbeitet. Ebenso non-verbal und wortkarg sind dann auch meist die Revierkämpfe, wenn Ellbogen gegen Ellbogen schiebt und man mit dem Blick ins Bordmagazin gebannt sämtliche Muskelkraft aufbietet um sein Revier zu verteidigen.

Ebenso beliebt sind bei mir Anhänger der vierten Kategorie. Allerdings gestaltet sich auch hier die Sache nicht so einfach und bei dieser Diskussion gibt es meist 2 Lager. Die einen, die meinen das man Dominoartig einfach auch seinen eigenen Stuhl umlegen könne. Schliesslich sind die Stühle ja auch so gebaut worden und sonst würde das ja keinen Sinn ergeben. Und dann die anderen, die Rücksicht nehmen. Punkt. Ein einfaches Umdrehen und nachfragen würde ja meist reichen, aber meist wird einfach der Knopf gedrückt und hinter mir die Sinnflut. Wenn man wie ich lange Beine hat, dann resultieren spontane Umlegeaktionen meist in einem Schmerz in der Kniegegend. Besonders angenehm ist die Ignoranz des Vordermannes, wenn man gerade versucht zu Essen und die plötzliche und selten angekündigte Umlegeaktion einem das selbige fast auf den Schoß befördert. Auch meinen viele, sie können bis zur Landung liegen bleiben, in der Hoffnung die Besatzung würde das übersehen (sollte sie das tatsächlich so bin ich stets hilfsbereit mit einem Wink zur Stelle).

Der Lehnen Egoist denkt selten weiter als bis zur Kopflehne die sich vor ihm befindet. Beim Aufstehen wird die vordere Lehne gerne als Aufsteh- oder Aufsetzhilfe verwendet. Merkt man das die Kopflehne langsam nach hinten wandert, so ist Vorsicht geboten. Sehr schnell will diese nämlich oft wieder in Ausgangslage zurück und federt so ziemlich unsanft gegen den eigenen Kopf. Handelt es sich um einen Passagier der zweiten Gattung (der Unruhige), dann kann es zu einer intensiven Belastung der Nackenmuskulatur kommen. Seit Airlines touchscreens in den Kopflehnen eingeführt haben, ergibt sich zudem auch das so genannte Drückphänomen. Mangels senso-motorischer Begabung der Allgemeinheit wird Treffsicherheit und Gefühl mit Gewalt kompensiert und so kann ich auf Grund der Druckfrequenz und Lage meist erkennen welches Program gerade gewählt wurde.

Der unermüdlich-kommunikative bedarf hier keiner weiteren Beschreibung. Jedoch muss ich doch immer wieder erstaunt feststellen, wie hartnäckig sehr eindeutig desinteressierte Mimiken und Gesten ignoriert werden. Würde man mir alle 3 Minuten ein grummeliges hmm hmmm zu hören geben, das mit einem genervten Blick untermalt ist, ich würde diesen Passagier wohl so schnell nicht mehr anreden.

Der Alkoholiker ist nicht zwangsläufig auch im echten Leben ein Alkoholiker. Das kostenlose Angebot an 0,33L Plastikflaschenkochwein scheint aber eine magische Anziehungskraft auf die meisten zu haben. Ähnlich wie bei Messen und anderen Events, wo unheimlich praktische Dinge kostenlos ausgeteilt werden, scheint hier die Einstellung zu sein, man müsse das System ausbeuten, indem man so viel wie möglich in so kurzer Zeit wie möglich konsumiert. Die Rache des kleinen Mannes. Ist ja schliesslich gratis. Das Alkohol in luftiger Höhe stärker wirkt ist vielen zudem ein willkommener Seiteneffekt. Warum in Zeiten von post 9/11 extremen Sicherheitvorkehrungen immer noch kostenlos und scheinbar unbegrenzt Alkohol serviert wird, ist mir ohnehin ein Rätsel. Gab es noch nie den Fall, dass ein Betrunkener einmal die Tür öffnen wollte?

Natürlich gibt es dann auch noch eine Kombination aus zwei oder mehr der o.a. Kategorien. Selten ist ja eine Unart alleine unterwegs.

Eine weitere Einflussgrösse beim Fliegen ist das Bordpersonal, vormals Stewardessen,mittlerweile flight attendants und unter sich auch gerne, weil cooler klingend, cabin crew genannt. Au Mann, da könnte ich jetzt ganze Bücher füllen. Prinzipiell gesagt und um etwaige Beschwerden vorab abzufedern, glaube ich ja gerne daran, dass Flugbegleiter unter anderem (oder hauptsächlich) für die Sicherheit der Passagiere zuständig sind. Dafür haben die meisten wohl auch ein sehr intensives und qualitativ hochwertiges Training erhalten (je nach Airline versteht sich). Ich bin mir auch sehr wohl der Tatsache bewusst, dass nicht jeder Passagier ein Engel ist und es sicher genügend Rüpel (siehe Passagierkategorisierung weiter oben) gibt, die es den Damen und Herren der Flugsicherheitsaufsicht (um mal nicht Flugbegleiter sagen zu müssen) sehr schwer machen. Betrunkene (siehe Passagierkategorisierung weiter oben), Ausfallende, Popograpscher, Anweisungsverweigerer, etc. Alles sicher nicht so lustig. ABER, es gibt da scheinbar eine Pauschalisierung von Seiten manch fliegender Belegschaft (und schon wieder das Wort Flugbegleiter umschifft), die das Gros der Passagiere als lästige Begleiterscheinung ihres Jobs missverstehen. Schön viel und gratis in der Welt herumfliegen. In tollen Hotels absteigen. Die Welt sehen. Parties in Rio, Tauchen auf den Malediven. Etc. All das und mehr scheint für viele der Hauptmotivator ihrer Tätigkeit zu sein. Wenn es aber um das Wohlbefinden der Passagiere geht, dann kommt mir manchmal das Gefühl hoch, dass das im Stellenwert der fliegenden Begleiter (langsam wirds schwierig) nicht gerade top ranking ist. Ich finde es z.B. immer wieder interessant, dass einem dauernd gesagt wird, man soll nur ja viel trinken beim Flug. Die Luft ist ja so trocken und trinken hilft gegen Thrombosen, Müdigkeit, Schlaffheit, Errektionsstörungen und was weiss ich noch allem. Tja und dann bekommt man ein 5cl Tröpferl in hübscher Plastikverpackung. Und wehe dem, der regelmässig Nachschub haben will. Wirklich lästig so was.
Mein bevorzugter Gangplatz hat leider auch manchmal so seine Nachteile. Nämlich dann wenn ich versuche mich zu entspannen, die Äuglein zu mache (von schlafen ist ja eh keine Rede) und meine Beine strecken will. Grössenbedingt geht das bei mir nämlich nur seitwärts, sprich auf den Gang hinaus. Meine Beine sind jetzt aber nicht so lange, dass sie den gesamten Gang abdecken und daher wundere ich mich immer wieder über die „zufälligen“ Vollkontaktberührungen der Trolleys (die Wagerl auf denen das so schmackhafte Essen serviert wird). Nicht nur einmal kamen meine Kniescheiben da zum unliebsamen Handkuss mit den Metalkanten dieser Todesgeräte. Ein kurzes aber offensichtlich nicht ernst gemeintes sorry und blödes Grinsen und schon kriegt es der nächste Sitzriese ab. Wenn man schön seinen Mund hält, die Legebatterieartige Prozedur brav mitmacht und nur ja keine Sonderwünsche aüssert (z.B. ein extra Glas Wasser oder funktionierende Kopfhörer), dann ist alles wunderbar. Der Fairness halber muss ich natürlich schon auch erwähnen, dass ich durchaus auch sehr nette Erlebnisse hatte und es Gott sei Dank immer noch Personal gibt, dass es wirklich ernst meint mit gutem Kundenservice. Leider ist aber nicht die Regel und scheinbar sind immer nur die Rookies freundlich. Die alten Hasen kacken meist voll auf uns A-gesichter. Mein Erfahrung diesbezüglich hat jetzt ürigens sowohl für Economy als auch für Business class seine Gültigkeit (in der business gibt es manchmal sogar schon 0,5 Liter Wasserflaschen).

Genau so schön wie das Fliegen selbst, ist die Landung und das Flughafen procedere.
Zugegeben seltener aber immer noch vorhanden, sind die Landungsklatscher. Was wird hier eigentlich beklatscht? Die Tatsache das man noch lebt? Dass die Landung sanft war? Das man angekommen ist? Ich begreife es auch nach so vielen Jahren noch immer nicht. Kaum verlässt der Flieger die Landebahn hört man auch schon das Klicken der Pole position Jäger. Deshalb so genannt, weil sie kurz nach dem touchdown bereits ihre Gurte abschnallen und wie die Teufel aufspringen sobald der Flieger in Parkposition ist. Da werden dann überschwere Koffer rücksichtslos gen Boden gezogen, nur um dann erst wie Sardinien eingequetscht im Stau zu stehen. Die oberschlauen (meist auch neo-liberal und alternativ) bleiben meist so lange im Flieger sitzen, bis alle Pole Position Jäger das Flugzeug verlassen haben. Der Trott macht sich dann im Eilschritt auf zur Passkontrolle und Gepäcksausgabe. Dort gibt es dann noch den Streit um die Position am Gepäckausgabeband.

Die Zollabfertigung bzw. das gesamte procedere vom Verlassen des Flugzeuges bis zum Verlassen des Airports ist ja auch immer so eine Sache. Je nach Flughafen ist das mal einfach und schnell, mal aber auch eine reine Tortur und dauert scheinbar ewig. Faszinierend finde ich dabei wie manche Flughäfenbetreiber wie selbstverständlich annehmen, dass man sich überall sofort gut auskennt und weiss was man zu tun hat. Schön finde ich z.B. die seit Jahren immer noch gängige Praxis der Münzgepäckwagen am Flughafen Wien. Jeder Tourist hat ja auch immer Kleingeld in Landeswährung eingesteckt. Fantastisch. Besser wird es dann noch, wenn man diverse Einreiseformulare ausfüllen muss. Sagt einem aber oft keiner und so steht man minutenlang in der Schlange vor der Passkontrolle und wird dann zurück geschickt, weil man das besagte Formular nicht ausgefüllt hat.

Ebenso spannend sind für mich persönlich auch immer die Zollkontrollen. Ich habe mittlerweile schon eine echte Paranoia entwickelt was diese betrifft. Wenn ich nicht gerade im Anzug reise (was ich aus Bequemlichkeitsgründen und vor allem auf Langstreckenflügen nur ungern tue), dann besteht bei mir immer eine 70/30 Chance, dass ich beim lautlosen Durchquerungsversuch des „nothing to declare“ Ausgangs aufgehalten werde. Ich habe schon zahlreiche Theorien für diesen Umstand entwickelt, aber keine scheint so recht zu erklären warum ich so oft aufgehalten werde. Auch sind meine Versuche möglichst unauffällig zu wirken scheinbar kontraproduktiv und bewirken genau das Gegenteil. Ob ich nun telefoniere, mich mit einem Mitreisenden unterhalte, lache, schweige, Augenkontakt suche, weg schaue, schnell gehe, langsam gehe, genervt wirke oder Ruhe ausstrahle, all das scheint keine Garantie fürs nicht aufgehalten zu werden sein. Mein Problem bei diesen Kontrollen ist zudem, dass ich trotz völligem Unschuldsbewusstsein immer eine gewisse Nervosität aufreisse, die meine Unschuld so gar nicht unschuldig wirken lässt. Ich weiss nicht woran es liegt, aber scheinbar hab ich immer ein derart schlechtes Gewissen, dass ich sofort die Panik bekomme. Auch weiss ich bei all der Herumfliegerei gar nicht mehr was jetzt erlaubt ist für die Ein-und Ausfuhr und was nicht. Waren es jetzt 2 Stangen Zigaretten aus dem Nicht EU-Raum oder doch nur eine? Muss ich Sachen die ich in Dubai gekauft habe, in Österreich deklarieren? Usw usf. Auf jeden Fall weiss ich mit ziemlicher Sicherheit, dass ich niemals irgendetwas schmuggeln könnte. Man würde mir aus 2km Entfernung den Angstschweiss und die vor Panik geweiteten Pupillen sofort anerkennen.

All diese netten Sachen machen einem das Fliegen so richtig schön angenehm. Alternative? Sehr reich werden und einen Privat Jet kaufen. Mit der Bahn fahren (bei Wasserüberquerungen nur begrenzt lustig). Gar nicht fliegen (nun ja, geht halt leider nicht immer). Valium und Schlaftabletten (auf Dauer nur bedingt verträglich). Ich weiss es nicht, aber ich wollte mich einfach nur mal auskotzen.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Sep, 14:09

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