Samstag, 14. Oktober 2006

wei i wü....skiiiiiiiiforn

Vorgestern hab ich einen meiner letzten Pflicht-Sightseeing-punkte in Dubai absolviert. Ich war mit Snowboarden im Dubai Skidome!

Das war echt ein Spass!! Ich war mit Andreas, einem Kumpel dort und nachdem ich ja mein ganzes Winterzeugs eigens dafür mitgenommen habe, war ich bestens ausgerüstet.

Der Zugang zum Skidome ist in der Mall of the Emirates und ihr könnt mir glauben, dass die mich alle ziemlich seltsam angesehen haben, als ich mit Wintersachen und Snowboard im Arm durch das riesige Einkaufszentrum gelatscht bin!

Der Eingang der Skihalle sieht genau so aus wie bei uns. Es gibt Warteschlangen und man kann Stunden oder Tagespässe kaufen und bekommt die selben Magnetkarten wie in jedem anderen Skigebiet auf der Welt.

Während Andreas sich einstweilen für seine Einheitsuniform Skiausrüstung anstellte, warf ich derweil mein Zeugs über und begutachtete voller Entsetzen mein mittlerweile schon etwas eingerostetes Snowboard. Hätte mal wieder ein Service nötig, aber für hier reichte es allemal. Über eine Rolltreppe geht es zur Schleuse ins Innere der Halle und Aussentemperaturbedingt habe ich bewusst auf meine Haube verzichtet. Das hab ich angesichts der im Inneren vorherrschenden -5 Grad schnell bereut...
Der Schnee ist erstaunlicherweise realtiv "authentisch" und wenn man sich mit zugekniffenen Augen umschaut, dann hat man sogar ganz kurz und mit etwas Vorstellungskraft wirklich das Gefühl man sei irgendwo in den Alpen. Die künstlichen Bäume (3 an der Zahl) und die Dekoration der Wände (aufgemalte Alpenszenerie) zeigen einem aber schnell, dass das halt doch nicht ganz das Wahre ist.

Gut, wir stellen uns also am Sessellift an (ja, die haben wirklich einen Sessellift dort) und ich muss erstmal wieder in Übung kommen, war ja schon ein Zeitl nimmer boarden. Die Fahrt am Lift unterscheidet sich eigentlich nur wenig von den üblichen Liftfahrten, hat aber einen wesentlichen Vorteil und zwar den, dass in der Halle kein eisiger Wind weht und du an den Liftstangen festfrierst!

Die Fahrt dauert heisse (bzw. eigentlich kühle) 5 Minuten und mir war gleich klar, dass das die Abfahrt eher ein kurzes Vergnügen wird.
Für Snowboarder ist der Skidome ganz witzig, da es einen kleinen Funpark mit allerlei Spielerein á la Slidebar und Jumps gibt. Als Skifahrer stell ich mir das allerdings etwas öde vor. Ist ein bisserl wie die Hohe Wand bei Wien. Fast sogar ein wenig kleiner glaub ich.
Aber gut, mir war klar, dass ich hier kein Saalbach Hinterglemm vorfinden würde und daher wars einfach nur eine witzige Gschicht.

Eines könnt ihr mir aber glauben, JEDER halbwegs talentierte und ein wenig routinierte Alpenrepublikler ist mindestens um 10 Stufen besser unterwegs als die Leute hierzulande.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich an dem Tag sicher der zweitbeste Fahrer war. Nummer eins war der Skillehrer dort und der war, na eh kloar, Tiroler!

Ich hab mich, angesichts der zahlreichen weiblichen Touristen und der noch zahlreicher anwesenden Gaffer vom Einkaufszentrum (Einblick durch riesige Auslagen möglich) sogar erstmalig über eine ziemlich heftige Slidebar getraut und bin siehe da, ohne Schädelhirntrauma oder diverser Knochenfraktionen davon gekommen. Die Schanze war da schone ein bisserl more tricky.
@ MastaB - kannst du dich noch an den Jump am Hochkar erinnern? Der wo du schnell genug sein musst um nicht im flate zu landen? Genau so sieht der jump im Skidome aus und war nicht weniger hart zu bezwingen. Einmal hab ichs hinbekommen und bins sogar halbwegs anmutig gestanden.
Ich hab sogar ein Video vom sliden, here it is. Es dauert ca. 10 Sekunden und dann sieht man mich auch schon "performen", inklusive anschliessender Bruchlandung:

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Erbärmlich, nicht wahr? :-) Auch wenn´s mir keiner glaubt, aber das erste mal bin ich den slide echt schön gestanden, nur hat Andreas leider die Aufnahme vergurkt. Wenn ihr genau hinhört, dann werdet ihr ihn am Ende des Videos hören wie er sagt:"what do I have to press now NOT to delete it!". Somit kann ich euch leider nur die Loser Variante zeigen...... :-)))

Wir waren insg. 3 Stunden herumkurven und das war echt eine Gaudi. Es gibt gleich hinter der Schanze sogar eine Apres Ski Bar (heisst auch so) und die haben sich echt Mühe gegeben das Ding echt aussehen zu lassen. Wäre nicht gerade Ramadan, hätte man dort sogar Glühwein und Bratwurst bekommen!!

Eine Karte für 3 Stunden kostet 150 Dirham, also etwas 30 Euro und ist somit erschwinglich und eigentlich günstiger als bei uns, oder? Ich weiss gar nicht mehr was eine Tages- oder NAchmittagskarte in Ösihausen kostet?

Jedenfalls war es wir erwähnt sehr nett und ich mach das wahrscheinlich noch öfter. Vor allem um die Adventzeit herum krieg ich damit vielleicht ein bisserl Weihnachtsstimmung. Ist in einem islamischen Land mit diesen Temperaturen nämlich sonst wahrscheinlich ein bisserl schwierig. Ich könnte aber mal versuchen, ob ich einen Kebabladenbesitzer dazu überreden kann ein paar Kerzen auf den Döner zu stecken und die arabische Variante von Oh du lieber Dönerbaum zu trällern :-) Mal sehen, noch ist ein ja ein wenig Zeit bis das Christkind landet und somit noch kein Grund zur Panik!

Hier noch ein paar pix vom vergnügten Schneetreiben:

Das Innere der Halle. Am Ende des Lifts in Blickrichtung macht die Halle einen Knick nach links und es geht noch ein wenig weiter.

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Hier im rechten Teil des Bildes ist der erwähnte Slidebalken zu sehen:

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Vergnügtes Schneetreiben:

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Selbstaufnahme, unnötig aber einfach nur zum Beweis das ich dort war. Könnte natürlich auch weiss angefärbelter Sand sein, ist in Wahrheit nicht weniger künstlicher, dafür etwas kälterer Schnee:

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Nachdem ich konditionstechnisch ein wenig aus der Übung bin, hat mich natürlich gleich im Anschluss ein kräftiger Muskelkater gepackt und ich fühle mich immer noch ziemlich steif.
In Dubai gibt es aber ganz wunderbare Möglichkeiten um sich etwas Gutes zu tun und daher beschloss ich am Abend danach ein Spa aufzusuchen.
Es gibt in Dubai ca. 30 Wellnesstempel und von der blossen Sauna/Massage Fraktion bis hin zur luxiorösen Variante á la 1000 und eine Nacht gibt es so ziemlich alles was Geld kostet und für Mr und Mrs Reich und Schön designed ist.
Nachdem ich im Sudan ja reichlich Geld sparen und vor allem ein bisserl was an Taschengeld bekomme, wollte ich mir mal was Gutes tun und hab mich entschlossen ein etwas exklusiveres Etablisment aufzusuchen. Fündig bin ich im Dubai Madinat geworden, wo es das Six Senses Spa gibt (keine Ahnung warum das so heisst. Es rennt jedenfalls keiner herum und sagt dass er dead people sieht - Achtung Cineastenschmäh!).
Die Auffahrt ist schon mal ein Erlebnis für sich. Nur ein Eck vom Burj al Arab entfernt fährt man in eine Palmenallee ein und links und rechts sind im Boden Lichter eingelassen die der Zufahrt natürlich einen sehr netten touch verleihen. Am Ende der Allee kommt man zu einem Platz, in dessen Mitte ein edler Marmorbrunnen fleissig das kostbare Wasser versprüht und dahinter ist der Platz umgeben von einem Burgartigen Gebäude im orientalischen Stil. Selbstredenderweise wird einem die Autotür aufgehalten, das obligatorische "good evening Sir" Satzerl geflüstert und der Wagen wird einem "weggeparkt".

Nach Betreten der Anlage findet man sich in einer riesigen und echt sehr edel dekorierten Orientalhalle wieder und aus den Boxen dudelt einem Geflöte aus Arabistan entgegen. Keine 5 Sekunden nach Eintritt tapselt sogleich eine sehr freundliche Bedienstete in weisser Uniform an und empfängt einem mit einem sehr freundlichen Lächeln und einem fast schon erotisch geflüsterten "wonderful good evening Sir, welcome to the six senses spa". Und nein, das war kein Thaimassage / Erotik Studio! :-)
Zuerst musste ich einen Fragebogen ausfüllen (Allergien, sonstige Leiden...) und dann wurde ich auch gleich in die Wellnessgemächer geführt. Ein leicht feminin wirkender Inder zeigte mir alle Räume, wo ích mich umziehen kann, wo das SChwimmbecken ist, die Dampfkammer, der Ruheraum, etc.. Zuerst gönnte ich mir eine Session in der Dampfkammer und das war schon was feines. An dem Abend war ich scheinbar der einzige Gast und so hatte ich alle Einrichtungen ganz für mich. Nachdem ich mich also ca. 15 Minuten lang kochen lies, schmiess ich mich noch genüsslich in die echt edle Duschkammer, an deren Decke ein Wasserfallartiger Duschkopf monitert ist und das Duschen echt eine Freude ist.

Danach hat mich der Typ abgeholt und zum Massagetempel geführt. Ah ja, ein witziges Detail noch am Rande. Ich hatte in meinem Leben bisher insg. vielleicht 3 Massagen und vielleicht ist das für die Profis unter euch normal, aber man bekommt in diesen Anlagen immer so witzige Unterwäsche fürs Massieren verpasst. Der Typ zeigt mir meinen Spint und deutet auf ein ca. 4x4 Centimeter grosses Plastikverpacktes Ding und meint das sei meine underwear für die Massage. Ungläubig ob der winzigen Grösse pack ich das Ding aus und finde irgendwas in der Mischung aus Stringtanga und Taschentuch wieder. Ich hab mich beim Versuch diesen Hauch von Nichts anzuziehen ziemlich abgepeckt, da ich locker 10 Minuten gebraucht hab um herauszufinden wie man das Teil anzieht :-)) Ich war ziemlich froh einen Bademantel zu haben, da ich in dem Teil leicht "exposed" war.

Gut, der Weg zum Massageraum führt mich also im Freien durch das Innere der Anlage und die ist echt atemberaubend. Über Brücken und künstlich angelegte Wasserwege kommt an vielen kleinen orientalischen Behausungen vorbei und es ist angenehm ruhig und die riesigen Dschungelpflanzen, die links und rechts der Wege empor ragen, tragen das ihrige zu einer friedvollen Atmosphäre bei.

"Mein Tempel" ist eine riesiger Raum, in dessen Mitte das Massagebett steht und die Einrichtung ist natürlich edel und luxiorös, aber doch schlicht und einfach typisch arabisch. Ich hab mir meinen I-Pod mitgenommen und die Musik von Arabesque (echt empfehlenswert) drauf gespielt. Eine Stunden lang bin ich echt feinst durchgeknetet worden und hatte im Anschluss das Gefühl, dass ich schwebe...

Schwebenderweise folge ich meinem Privatdiener danach zu einem Bereich im Freien, wo direkt am Wasser ein Korbsessel mit Pölstern darauf wartet meinen Hintern abzufangen. 10 Sekunden später bringt mir der Typ einen Ingwertee mit Honig und bei einer genüsslichen Zigarette fall ich hyperentspannt in den Sessel, schlürf meinen Tee und guck ganz verträumt auf das Plätscheln des Wassers. Einfach nur geil, ich sags euch. Ich bin eigentlich nie so ein Fan von diesen Wellnessgeschichten gewesen, aber das war echt ein Traum!!

Nach anschliessender abermaliger Bedampfung im steam room bin ich dann nach 2 Stunden Aufenthalt im six senses Spa zum Empfang geglitten, wo mich eine weniger entspannte Rechnung etwas schwer schlucken lies. Aber gut, das war es echt wert und ich war so entspannt wie schon lange nicht mehr. Natürlich verstehen die Typen ihr Handwerk und haben sofort cross selling mit mir betrieben und meinten, dass der Therapeut Anzeichen von Stress in meinem Nacken verspürte und er mir eine Stressabbaumassage empfiehlt. Sehr nett von ihm, aber auch sehr teuer und somit einstweilen on hold.

Super relaxed bin ich dann in meinen bereits vor der Tür wartenden Audi eingestiegen und einhändig und mit Tempomat grinsenderweise nach Hause gecruised.

Am Abend war ich dann noch auf einer Houseparty und die wäre jetzt eigentlich eine eigene Erzählung wert. Man stelle sich spring break Parties in den USA vor und kombiniere das mit einer riesen Villa, in dessen Hinterbereich 3 schei... grosse Pools die Hitzewallungen der darin badenden, vornehmlich weiblichen Gäste abkühlen. Verdammt geile Sache. Hat mich gewundert das die Polizei nicht kam. Während Ramadan ist das angeblich so eine Sache mit Parties, aber gut, sie kamen nicht und ich war nicht unfroh darüber. Auf der Party waren ca. 300 Leute und ich hab dort den Sohn des österreichíschen Botschafters von Abu Dhabi kennengelernt. Hab gleich Nummern ausgetauscht, man kann ja nie wissen :-)

So da le, um euch nicht das Gefühl zu geben ich mach nix ausser Parties und High Life verabschiede ich mich an dieser Stelle aus meinem Hotelzimmer im Sudan und wünsche geruhsame Nachtruhe!!!

Dienstag, 10. Oktober 2006

how to lose a car in the desert ...part 2

Am nächsten Tag rief mich ziemlich zeitig (*g*) der Typ von der Mietwagenfirma an und erkundigte sich recht höflich nach meinem geistigen Gemütszustand und ob ich einen Scherz machen wolle.
Ich versicherte ihm glaubhaft, dass mir das wahnsinnig unangenehm sei, ich mich aber schon wundere warum ein Offroad Fahrzeug, welches ich ja eigens für diesen Zweck auslieh, so schnell den Geist aufgab. Von der Dünenpenetration erwähnte ich selbstredenderweise natürlich nichts und versuchte meine Dummheit in eine Beschwerde ob des nicht zur Gänze aufgebrauchten Miettages umzuwandeln. Gelang mir nur mit mässigem Erfolg und richtig unwohl wurde mir, als mir Sunil, so heisst er Kerl von der Mietfirma, im indischen Akzent erklärte, dass sie keine GPS Ausrüstung haben und er keine Ahnung habe was ich denn in der Wüste zu suchen hätte. Unter offroad fahren verstand er nämlich nicht Wüste, sondern scheinbar das Verlassen des Ortsgebietes von Dubai.

Gut, irgendwie musste eine Lösung her und so rief ich einfach Garry an und erkundigte mich beim Profi, wie ich denn am Besten aus dieser Misere möglichst kostengünstig raus käme.
Er gab mir die NUmmer einer Firma, die sich auf rescue Dienste spezialisierte und meinte, dass das maximal 1000 AED = 200 Euro kosten würde.
Ich rief also gleich an und Frank, so hiess der Typ mit dem ich das alles sprach, meinte: no problem, just give me the coordinates and we´ll find the car.
Ich gab ihm also die, klugerweise gespeicherten Koordinaten und wiegte mich bereits in Sicherheit.
Blöderweise hatten die Koordinaten von Theos Empfänger leider ein anderes Format als das von ihm und so musste er zunächst die Daten umrechnen.
Selbstredenderweise musste natürlich jemand mitfahren um auch visuelle Navigationshilfe zu leisten (als ob ich eine Düne von der anderen unterscheiden könnte...) und so rief ich Theo an und der war von einer weiteren Action Mission natürlich sofort angetan und kündigte an mitzukommen.

Garry war diesmal auch mit von der Partie und rief auch noch gleich unseren CEO an, der das Ganze nützte um mit Garry seine zwei Quads (ATV - 4 rädrige offroad "Motorräder") auszureiten. Somit machten sich also 1 Jeep, 2 Quads und ein Mercedes Unimog Lastwagen auf die Suche nach dem armen Landcruiser, der ganz allein eine ganze Nacht lang in irgendeiner Wüstenmulde verbrachte.

Wir beschlossen zuerst ohne truck loszufahren, um so schneller zu sein und zuerst den Wagen zu finden.

Es wäre keine nette Geschichte, wenn alles so einfach gegangen wäre wie wir uns das zunächst dachten.
Bei der Umrechnung der GPS Koordinaten dürfte es offensichtlich eine ziemliche Abweichung gegeben haben und so irrten wir ca. 2 Stunden lang an der falschen Stelle herum. Natürlich waren alle hyperschlau und hatten zahlreiche und sehr hilfreiche Fragen á la "kannst du dich noch ungefähr daran erinnern wie es in der Gegend aussah"...."Ja, kann ich, es war voller Sand....".

Wir hatten insg. 4 GPS Empfänger dabei und unglaublich aber wahr, 3 davon zeigten in 3 unterschiedliche Richtungen...Das Problem war darüber hinaus noch jenes, dass wir den Wagen in einem Dünental bzw. einer Dünenmulde zurück lassen mussten und dieser daher selbst von einer höher gelegenen Düne nur schwer zu sehen und dementsprechen schwer zu finden war.

Zeitweise waren wir sogar recht schlau und überlegten uns wo zum Zeitpunkt des Zurücklassens die Sonne stand und wie spät es war und ob wir die Sonne da im Rücken oder vor uns hatten. Mit dieser Information, den ungefähren GPS koordinaten (bzw. dem Schnittpunkt der 3 unterschiedlichen Koordinaten) und einigen weiteren verdammt klugen Überlegungen waren wir aber trotzdem genau so erfolgslos wie verzweifelt.

4 Stunden später und bereits ziemlich genervt und erledigt kamen wir dann aber tatsächlich zu einer Stelle, die uns sehr bekannt vorkam. Dort war nämlich eine Felsformation, die sehr einprägsam war und so wussten wir, dass der Wagen nicht weit sein konnte.

Unglaublich aber wahr, kurze Zeit später trat dann das nicht mehr für möglich gehaltene ein und wir fanden den Toyota. Einsam und verlassen stand der da in dieser Mulde und wartete auf die lang ersehnte Rettung!!

Obwohl wir alle einen Riesendurst hatten, mussten wir das noch übrige Wasser dafür aufopfern, um so viel Kühlung für den Wagen zu haben, dass wir diesen ohne Motorschaden ins nächste flachere Stück bringen konnten, damit ihn der Unimog abschleppen konnte.

Damit war es dann aber noch nicht genug der Aufregung. Garry und Brad (mein CEO) tobten sich noch mit ihren Quads aus und Theo und ich fuhren derweil zur Strasse zurück um dort an der Tanke auf den Lastwagen samt Fracht zu warten. Frank, der mit seinem Kollegen den Wagen im flachen Dünental zurücklies um den Lastwagen zu holen, sperrte den Landcruiser nicht ab und lies den Schlüssel stecken. Wozu auch absperren? Im Umkreis von 10 Kilometern war nix ausser Sand, Sand und nochmals Sand.

An der Strasse angekommen, kamen uns kurze Zeit später Garry und Brad entgegen und meinten wir sollen doch ein wenig Acht geben. Wir hätten den Wagen samt Schlüssel zurück gelassen. Sie seien aber so nett gewesen und haben mitgedacht und den Wagen zugesperrt und uns den Schlüssel mitgenommen...
Das war zwar löblich und gut gemeint, nur leider auch sehr dumm, da Frank, der ca. eine halbe Stunde brauchte um mit dem LKW zum Landcruiser zu kommen, jetzt selbigen verschlossen vorfinden würde....

Also fuhren Theo und ich wieder zurück um den Schlüssel zurück zu bringen.
Problem dabei - wir vergaßen unser GPS bei Frank im Auto und so irrten wir wie die Deppen endlos lang herum, bis wir dann endlich einen etwas genervt drein blickenden Frank samt verschlossenem Landcruiser vorfanden.

Aber nein, das ist auch noch immer nicht alles. Wieder an der Tanke angekommen bemerkte meine Wenigkeit, dass ich meinen Rucksack samt Wohnungsschlüssel und Geldtasche im Landcruiser vergaß und daher folgte, Jaaa, richtig, Rückfahrt Nummer 2....

Im Nachhinein war das aber alles sehr lustig und hat fast sogar mehr Spass gemacht, als die Ausfahrt am Tag zuvor.
Vor allem das Glücksgefühl den Wagen gefunden zu haben war unvergleichlich. Ich war nämlich irgendwann so weit, dass ich mich schon bereit erklärte einen neuen Landcruiser zu kaufen und auf alles zu pfeifen...Nicht dass ich mir einen leisten hätte können....

Ich sags euch, das war ein Heidenspass und das alles für gerade mal 300 Euro, die ich mir mit Ali und Co teilte.

Was ich auf die Frage, ob ich mir für nächstes Wochenende wieder einen Wagen ausleihen könnte zu hören bekam, fällt leider unter FSK 18 und bleibt daher eurer Vorstellungskraft überlassen :-)

Hier noch ein paar pix:

Ali und meine Wenigkeit. Im Hintergrund sieht man übrigens die Stelle an der ich meinen lieben Landcruiser "Dünenpenetriert" habe. Zu sehen ist hier auch gerade der Touraeg, wie er gerade zum 10. Mal an der selben Stelle hängen geblieben ist:

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Hier nochmal ein wenig besserer Ausblick auf die Düne des Schreckens:

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Landcruiser und Fahrer noch innig vereint und eng umschlungen. Keine 10 Minuten nach Aufnahme dieses Photos hab ich das gute Dinge dann in die Wüste geparkt:

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that´s it!

lg
Daniel

How to lose a car in the desert…Part 1

…and how to find it again!

Ali und zwei Freunde aus München kamen letzte Woche wieder mal auf Besuch und
das war Grund genug um wieder einmal einen netten Wüstenausflug zu machen. Wüste sieht man ja in München eher selten und wenn, dann nur die Oktoberfestvariante auf der Theresienwiese nach 4 Mass Bier. Um das Ganze sowohl für mich als auch für meine Gäste etwas aufregender zu gestalten, buchte ich diesmal einen offroad fähigen Mietwagen. Organisierte Touren sind ja sowieso nur für Weicheier und nachdem ich ja schon wie erwähnt mit Freunden zweimal selbst dune bashen war, konnte ich mich ja schon als Profi bezeichnen (man beachte die Selbstironie).

Theo der Grieche hat einen guten Kontakt zu einer hiesigen Verleihfirma und so bekam ich einen Toyota Landcruiser für gerade mal 50 Euro für einen Tag. Der Landcruiser ist so was wie die Creme de la Creme der Wüstenfahrzeuge und hat den Ruf fast unzerstörbar zu sein. Nun ja, dazu etwas später nochmal...

Diesmal konnte Garry (der auch bereits schon mal erwähnte Kollege und seines Zeichens sehr erfahrener Wüstenfuchs) leider nicht mitkommen und so waren nur Theo und wir mit zwei Autos unterwegs. Zu zweit ist das aber immer so einen Sache, da wenn beide stecken bleiben, keiner mehr abschleppen kann und das ist dann eher ungut. Darum fuhren wir zu einem bekannten Treffpunkt für Wüstenausflüge und quatschten einfach einen dort parkenden Konvoi an Wüstenrittern an und fragten, ob wir uns anhängen können. Der Konvoi bestand aus 4 Fahrzeugen und ein Typ, der „Führer“ der Gruppe sah aus wie der Kerl von Airwolf. Später stellte sich heraus, dass er Pilot für die Royal Family war und damit machte er seinem Auftreten alle Ehre.

Also gut, wir machten uns also auf den Weg zum geplanten Ausfahrtsort. Theo dürfte vor dem Ausflug offensichtlich eine göttliche Eingebung gehabt haben, da er zur Abwechslung seinen GPS Empfänger mitnahm und wir vorher sogar eine kleine Routenbesprechung machten. Normalerweise fahren wir ja einfach Garry hinterher, da der gut ausgerüstet und ziemlich erfahren ist.

Am Parkplatz vor der Wüste angelangt liessen wir wie üblich alle die Luft aus den Reifen und ich nutzte die Gelegenheit um Mr. Airwolf himself anzuquatschen. Nachdem ich zwar ein recht Abenteuerlustiger Kerl bin, trotzdem aber nichts übertreiben wollte, informierte ich den neu erkorenen Guide unsere Tour, dass einige von uns (ich sprach natürlich nur im Kollektiv) noch nicht so erfahren sind und ob er etwas dagegen hätte eine weniger anspruchsvolle Route zu nehmen. Er deutete auf eine weitere, weibliche Person in der Gruppe und meinte, dass Sie erst zum zweiten mal in der Wüste fährt und wir es daher ruhig angehen werden

Scheinbar dürfte Mr. Superhero eine etwas andere Vorstellung von "etwas ruhiger angehen" haben und so war das Terrain diesmal um einiges schwieriger als die Male zuvor. War aber alles bis zu einem gewissen Punkt kein Problem und ich muss und möchte hier stolz anmerken, dass ich kein einziges Mal stecken blieb und mich nicht unblöd anstellte. Na ja, Hochmut kommt ja bekanntlich kurz vor dem Fall und so kam es wie es kommen musste.

Wir kamen nach ca. 1 stündiger herumgurkerei zu einem Punkt, wo wir eine ziemlich steile und hohe Düne passieren mussten. Rambo himself war natürlich locker flockig gleich oben. Der Rest der Gruppe hatte es hingegen weniger leicht ihm gleich zu tun und so blieben wir immer wieder hängen. Mit von der Partie war übrigens auch ein Deutscher (mitsamt familiärem Anhang) in seinem VW Touareg. Ich fragte ihn am Anfang noch ob er sicher sei, dass der Touareg ein geeigntes Wüstengefährt sei, aber er erwiderete leicht arrogant, dass dieser Wagen allerlei elektronische Spielerein habe und das ja immerhin deutsche Qualitätsarbeit sei. Aber dieser Sidestory widmen wir uns später...

Nach zahlreichen unfruchtbaren Versuchen war ich irgendwann sauer und dachte mir, hmm, wenn Mr. Superhero das hinbekommen hat, dann müssen wir das doch auch schaffen. Ali und Co waren einstweilen ausgestiegen und vertraten sich die Füsse.
Ich versuchte mich zu erinnern, welche Route der Airwolf Typ nahm und fuhr los.
Ich dachte mir, dass man mangelnde Technik und wenig Erfahrung am Besten mit einer gehörigen Portion Wahnsinn ausgleichen kann und daher stieg ich beim Anlauf bzw. beim Abwärstfahren einfach volle Kanne ins Gas und hoffte so genug Schwung für die folgende Auffahrt zu haben. Ich legte den 4H (4 high) gang ein, schaltete die Automatik auf 2L (hohe Übersetzung und viel Drehmoment - erspart mir bitte eure klugen Belehrungen zu dieser Vorgehensweise, dass hat mir der Airwolf geraten!!) und raste los.

An der flachen Stelle im "tale" angekommen dachte ich mir noch, dass die Auffahrt doch ziemlich abrupt nach oben ging und mir kamen noch Zweifel ob die Bodenfreiheit des Landcruisers für das abrupte nach oben fahren ausreichen würde.

Doch das war ein Äutzerl zu spät überlegt und so machte es beim Erklimmen der Düne einen fürchterlich dumpfen und sehr lauten Knall, den man angeblich noch 2 Dünen weiter hören konnte. Im "moment of impact" war ich vollkommen mit dem aufgewirbelten Sand umgeben und sah für eine Sekunde lang nur roten Sand und sonst nix.
Oh Kacke dachte ich mir und war sicher, dass mein Landcruiser jetzt mind. ein Drittel kürzer ist. Nachdem ich aber noch eine Ehrenrettung hinlegen musste, blieb ich nicht stehen, sondern beschleunigte einfach weiter und schaffte es sogar wirklich diese schei.. Düne zu erklimmen. Oben angelangt sah ich als erstes Mr. Airwolf, der mich mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Verachtung ansah und dabei den Kopf schüttelte.

Beim Aussteigen fing ich bereits an die Ersatzteilpreise im Kopf durchzugehen und fand mich schon damit ab zu Weihnachten mangels Geld fürs Heimflugticket in Dubai zu bleiben.
Aber siehe da, an der Vorderseite angelangt, sah ich zu meiner grossen Verwunderung nix, aber auch gar nix. Keinen Kratzer, nada. Ich habs irgendwie nicht glauben können, war aber natürklich froh, dass ich so ein Schwein hatte. Zur Sicherheit schaute ich auf die Unterseite des Wagens und da wars auch schon, irgendeinen leichtflüssige rosa Flüssigkeit tropfte heraus. Wir kamen zur Ansicht, dass das wahrscheinlich die Servoflüssigkeit war. Für Öl war es zu dünnflüssig. Gut, musste ich also wahrscheinlich etwas fester am Lenkrad kurbeln, auch kein Problem.

Kurze zeit und ein paar Dünen später machte mich dann aber Ali bei einer weiteren Rast auf ein sehr komisch klingendes Geräusch aufmerksam. Es klang irgendwie nach Flugzeugturbine und gar nicht so wie es sein sollte. Ich winkte aber voerst in selbsteinredender Manier beschwichtigend ab und meinte das sei nur der Ventilator weil die Kühlung hier mehr arbeiten muss. Wenig später wurde das Geräusch immer lauter und ich wusste, dass da doch was im Argen lag. Der Blick unter die Haube brachte dann die Erkenntnis. Vom Ventilator waren zwei Blätter abgebrochen und die Plastikverkleidung des Ventialtors war gebrochen und ragte in die Blätter hinein (das erklärte das laute Geräusch).
Auch kein Problem dachtne wir und fixierten einfach die Abdeckung mit einem Tape und waren unheimlich stolz das Ding repariert zu haben.
So nicht dachte sich der wahrscheinlich sehr schwer beleidigte Landcruiser und keine 10 Minuten später meldete sich selbiger, diesmal in visueller Form wieder und zeigte ein ziemlich rapides Ansteigen der Temparatur an.

Wir sahen wieder nach und stellen fest, dass diesmal der ganze Ventilator runter kam und mit ihm sämtliche Keilriemen....damn it...Scheinbar bekam der Ventilator durch die fehlenden Blätter so eine Unwucht, dass er sich einfach von der Axe löste (die aufprallbedingt wahrscheinlch schon vorgelockert war). Das war jetzt ein bisserl ungut.

Rambo aka "Mr. know it all" kam zur Schadensbegutachtung und meinte "well, I´m afraid you have to leave it here". Ich fragte mich noch was mir das jetzt helfen würde, wenn ich den Ventilator in der Wüste zurück lies, kapierte aber recht schnell, dass er damit den ganzen Wagen meinte.

Egal wie wir es drehten und wendeten, es gab einfach keine Möglichkeit den Schaden vor Ort zu reparieren und somit musste ich den Tatsachen ins Auge sehen. Klugerweise waren wir ja nicht allein unterwegs und somit konnten wir uns auf die anderen Fahrzeuge aufteilen.
Was aber mit dem Wagen machen und vor allem, wie das der Verleihfirma erklären??

Theos GPS sei Dank schickte ich vor Zurücklassen des sehr traurig drein blickenden Landcruiser folgende SMS* an den Typen der Verleihfirma:

"car broke down, we are in the desert close to Hatta. have to leave the car here, on our way back to Dubai. we are safe. the car can be located under the following GPS coordinates. Please send rescue team, have a nice evening!"

*In der Wüste in den Emiraten herrscht überall hervorragende Netzabdeckung - Scheich sei Dank!

Nachdem Wochenende war bekam ich aber keine Antwort und war nicht unfroh mich nicht gleich dieser Diskussion auszuliefern. Wir hinterliessen noch eine Nachricht am Auto, dass wir sicher und am Heimweg sind und dass der Abschleppdienst bereits benachrichtig ist.

Beim Verlassen des "Absturzortes" übekamen mich noch heftige Zweifel ob dieser Wagen jemals wieder eine asphaltierte Strasse zu Gesicht bekommen würde, aber Theo meinte, dass das nicht das erste mal war, dass so was passiert und die Profis hier jedes Wochenende dutzende Autos aus der Wüste holen.

Zu Guter Letzt sei hier noch der besagte detusche Kollege erwähnt, der, wie er nachher zugab, zum zweiten mal offroad fahren war und ursprünglich alleine (!!!) fahren wollte, sich auf der Autobahn aber spontan dazu entschloss sich unserem Konvoy anzuschliessen.
Ich weiss nicht ob es am Fahrer oder am Wagen lag, aber der gute Mann ist ca. 12 Mal irgendwo hängen geblieben, hatte einen Platten, den er mit all seiner elektronischen Spielerein nicht beheben konnte und verursachte nur nervende Wartezeit...Zumal wurde es allmählich auch schon dunkel und das war nicht gut.
Am Ende schmiss er dann noch die Nerven weg und wie mir Ali erzählte, der auf Grund der Aufteilung mit ihm zurück fuhr, fragte er ihn auch irgendwann ob nicht er fahren wollte. Er sei doch schliesslich Araber und könne das doch bestimmt besser als er. Ali erwiderte folgerichtig, dass Araber nicht genetisch bedingt alle offroad fahren können...Das war echt ein Wappler...

Auch erwähnt sei hier die besagte Frau, die angeblich nur zum zweiten Mal in der Wüste fuhr. Am Ende erfuhren wir, dass Sie zum zweiten Mal in dieser Wüste fuhr, aber schon ein wenig mehr Erfahrung hatte. Und das ist die Übertreibung des Jahrhunderts. Ich muss echt anerkennend und voll des Respekts zugeben, dass ich noch nie zuvor eine Frau so gut Auto fahren sah. Und offroad unterscheidet sich dazu doch auch nóch ein klein wenig vom "normalen" Autofahren.
Wäre Sie nicht, eh kloar, bereits mit Mr. Airwolf zusammen, ich hätte ihr noch vor Ort einen Antrag gemacht!!!

Das anschliessende kollektive Beisammensein bei Speis und Trank war natürlich sehr spassig und im Grossen und Ganzen war das ein echt aufregender Tag!

ENDE PART ONE

Dienstag, 3. Oktober 2006

Noch ein paar Bilder...

Weil ich gerade dabei bin...entleere gerade meinen Handyspeicher und weil ich grad so in Übung bin, hier noch ein paar wahllos zusammengestellte Bilder.

Sudan Impressionen

Frau mit Nationaltracht. Im Hintergrund sieht man die Landestypischen Häuser, die meistens in türkis angemalt sind:

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Strassenszene1:

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Strassenszene 2:

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Strassenszene 3:

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Eines der Shops unseres Kunden:

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Dubai

Extrem unscharfes Photo von Alis Besuch in unserer Villa. Das war der Abend unserer Houseparty:

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La mia machina:

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Von vorne:

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Das Popscherl:

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Blick durchs Fenster (merke gerade, dass meine Photographierkünste sehr armselig sind...):

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Auf der Fahrt von Dubai nach Fujeirah, an der Ostküste der UAE:

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Noch eines:

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Strand von Fujeirah, Felsen :-)

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Meine Wenigkeit gibt Salsa Nachhilfe (auch wenn es hier eher so aussieht, als ob ich welche nötig hätte :-):

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Sonnenuntergang bei der Rückfahrt. Natürlich nie so schön wie in Echt:

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Und das wars auch schon wieder. Mehr gibt es erst wieder, wenn ich a) neue Bilder gemacht habe und noch viel wichtiger b) mir ein paar Photographier Lektionen geben lassen habe!

Bei der all der Suderei über den Sudan (hmm, Sudern, Sudan, Suderei,...?! :-) hat es doch einen sehr grossen Vorteil wenn ich hier bin. Ich hab immer Zeit mich meinem Blog zu widmen. Das schaffe ich in Dubai fast nie!

Bussi!

Iftar

Vorletzter Tag des aktuellen Sudan Trips. Heute nachmittag lud uns Moawya (Moaja ausgesprochen), unser Auftraggeber, zu einer Iftar Feier der Firma ein.
Ich weiss nicht, ob ich es hier schon mal erwähnt habe, aber Iftar ist das Ende des täglichen Fastens im Ramadan. Mehr oder weniger pünktlich bei Sonnenuntergang wird das tägliche Hungern mit einem monströsen Aufgebot an Speisen beendet. Das ganze wird ziemlich aufwendig zelebriert und es gibt jeden Abend Speis und Trank in Fülle. Überall auf den Strassen sieht man Menschen, die sich in grossen Massen um die "Nahrungsstelle" versammeln und sich wie die ausgehungerten Wölfe über das Buffet hermachen. Das Ganze ist eine ziemlich soziale Angelegenheit und gleicht einer grossen Feier. Die Moscheen sind während dieser Zeit sehr beliebte Anlaufstellen, da diese Essen kostenlos ausgeben. Das ist übrigens auch in Dubai so.

Circa um 18 Uhr herum haben es alle ziemlich eilig nach Hause, oder eben zur nächsten Verkostungsstelle zu kommen und daher gleicht der Verkehr zu dieser Zeit einer Rennstrecke. Hungersbedingt gereizte und nervöse Fahrer rasen halsbrecherisch durch den Verkehr und diese Zeit ist daher fahrtechnisch eher zu meiden.

Die Firmen organisieren zu Ramadan meistens eine, oder mehrere Iftar Feiern und das kann man sich in etwa so wie unsere Firmen Weihnachtsfeiern vorstellen. Es gibt ein riesiges Buffet, alle sind hübsch aufgemascherlt und der CEO labert von den letzten Erfolgen und gibt einen Ausblick auf kommende Zeiten.

Ich hab ein paar pix mit der Handycam gemacht. Sind aber leider nicht so gut geworden. Trotzdem hier ein paar Auszüge.

Hier zu sehen sind von links nach rechts: Ashley, der Australier. Mohammed, ein Kollege vom Kunden, Moawya, der besagte Auftraggeber unseres Projekts und nochmal Mohammed, ebenfalls Kollege vom Kunden und der Firmengigolo.

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Ein random Photo vom Festsaal. Man beachte die Mischung aus Hemd-und Trachtträgern:

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Quint, mein holländischer Kollege aus Dubai:

DSC00073

Das ist der pakistanische Kollege, der uns das chinesische Lokal mit dem Bier gezeigt hat. Echt netter Kerl und ein lustiger Typ. Hab mich bereits des öfteren mit ihm unterhalten. Leider kann ich mir nie seinen Namen merken und daher hier einfach als "Pakistani China Beer Guy" angeführt :-)

DSC00074

Hier in der Mitte ist Ibrahim, unser Fahrer zu sehen. Ein Viech von einem Kerl, aber vollkommen schüchtern und lacht die ganze Zeit (quod demunstrandum). Steht total auf Shakira. Hab ihm aus Dubai eine Shakira Kassette fürs Auto aufgetrieben (versucht mal heutzutage noch irgendwo Kassetten aufzutreiben...):

DSC00076

Hier ein Bild vom Nil. Leider sehr miese Aufnahme da im Fahren gemacht. Mit dem Gebäude im Hintergrund sieht das fast aus wie die Vienna International City:

DSC00066

War ein netter Abend und ich hab mir wieder mal den Bauch vollschlagen können. Nach der Rede des CEOs kam dann noch eine sudanesische Liveband, die echt nicht schlecht war. Mir taugt das arabische Gedüdel ja sehr :-)

Kam mir alles sehr bekannt vor und der einzige Unterschied zu unseren (im Vergleich sehr ausgelassen) Firmenfeiern ist der, dass es hier halt keinen Alkohol gab. Tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Etwaige Anbandelversuche zwischen KollegInnen oder peinliche Ausschreitungen gab es hier aber natürlich keine zu beobachten.

Morgen heisst es nochmal kräftig Roboti und dann geht es um 16 Uhr bereits zum Flughafen und nach Hause. Freue mich schon sehr auf mein Auto, mein Bett und mein Mädel :-)

Adios!

Sonntag, 1. Oktober 2006

Nationalratswahlkampf 2006

Als braver Auslandsösterreicher verfolge ich natürlich die aktuelle NR Wahl ganz genau mit.
Noch viel braver war ich, mich für eine Wahlkarte einzutragen und meine sicher heiss begehrte Auslandsstimme abzugeben.

Aktueller Stand/Hochrechnung 18:58 Sudan Ortszeit / 17:58 Ortszeit Wien:

SPÖ 35,7 (-0,8)
ÖVP 35,0 (- 7,3)
FPÖ 10,7 (+0,7)
Grüne 9,9 (+0,4)
BZÖ 4,3,
Martin 2,9
KPÖ 1,2 (+0,6)
Schwankungsbreite: +/- 1,3 Prozent

Ich werde mich hier natürlich nicht öffentlich zu meiner Politfarbe bekennen, jedoch sei so viel verraten: ich bin nicht unglücklich! :-)

Von diesem besonderen Ereignis abgesehen, gibt es heute nicht viel zu berichten. In der Früh haben wir auf der Fahrt ins Büro eine ziemlich süsse Frau in einem Landcrusier mit der Aufschrift von Ärzte ohne Grenzen neben uns fahren gesehen. Irgendwie hat Sie mich ein wenig an Lara Croft erinnert. Lange (zwar blonde, aber egal) Haare zu einem Zopf gebunden, weisses, ärmelloses Top und ziemlich taffer Gesichtsausdruck. Der Gesichtsausdruck lag aber wahrscheinlich auch daran, dass 4 ausgehungerte Typen zum ersten mal seit Tagen eine hübsche Frau erblickt haben und dann wie die Affen am Fenster gepickt sind. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich mich heute noch auf die Suche nach dem Hauptquartier von medecins sans frontieres mache :-)

Jetzt gehe ich mit meinen work maties wieder mal auf Nahrungssuche.
Schönen Abend und gratuliere Ostarichi zu diesem Wahlergebnis!

P.S.: wurde gestern zum ersten mal von einem Moskito gestochen. Sollten meine zukünftigen Beiträge nach Fieberwahn klingen, dann hab ich wahrscheinlich Malaria :-)

Samstag, 30. September 2006

Weblog News

Hello!

Mir war heute nachmittag ein bisserl fad und darum hab ich mich ein wenig mit den Weblog Einstellungen hier herum gespielt. Tolle Sache!! Ich wusste gar nicht was man da alles machen kann (bzw. hat es mich in Wahrheit auch bisher nie so wirklich interessiert :-).

Alle Profi-HTML-Programmierer werden wahrscheinlich nur ein nettes Schmunzeln für meine neuen features übrig haben, aber ich gebe euch die neuesten Änderungen trotzdem bekannt.

Auf der Linkleiste auf der rechten Seite sind seit heute folgende, neue Funktionen verfügbar:
  • eine Linkleiste
  • ein Webcounter
  • eine Wetteranzeige
Die Links verweisen auf folgende Seiten (in order of appearance):

Gulfnews Homepage - eine der lokalen Online Tageszeitungen in Dubai. Damit ihr bei Interesse verfolgen könnt, worüber man sich in dem netten kleinen Ländle am persischen Golf den ganzen Tag so unterhält.
Weblog vom Fiercedragon - seines Zeichens (Ex) Kollege aus Ösiland und gleichzeitig quasi der Co-Producer dieses Blogs. Er hat mich auf die Vorzüge des weblogs aufmerksam gemacht und mich fachkundig in selbigen eingeführt - danke nochmals dafür!
Weblog vom Phipsi - ebenfalls Ex Kollege aus der Alpenrepublik und aktuell auf dem Weg nach Südamerika. Reiseberichte können unter diesem link genossen werden.

Der Webcounter ist auch eine tolle Sache. Ich dachte immer man muss HTML Profi sein um sowas auf seiner Homepage zu installieren. Denkste, einfach bei einem der diversen Webcounteranbieter registrieren und auf die eigene URL linken - fertig.
Jetzt kann ich also fortan immer sehen wieviele Leute noch an mich denken :-)

Wetteranzeige, auch sehr praktisch. Mich interessieren die Wetterwerte in Dubai zwar weniger - es ist nämlich immer sonnig - aber für alle Fernweh- und Winterdepressionskandidaten kann ich hier saddistischerweise ein wenig für Neid sorgen :-)

Das wars auch schon wieder. Wenn mir morgen nochmal langweilig sein sollte, dann implementiere ich vielleicht einen Webshop für Souvenier Artikel aus Dubai :-)
Ach ja, falls jemandem unglaublich fad sein sollte, oder Er oder Sie aus mir unerfindlichen Gründen den Drang verpürt immer über meine neuesten Einträge benachrichtigt zu werden, dann könnt ihr das unter dem Punkt Abonnements in der rechten Navigationsleiste aktivieren.

Latest news von der Sudanfront:
Diese Malaria Prophylaxe Tabletten haben scheinbar lustige Nebenwirkungen. Es ist ja wie schon im vorletzten blog erwähnt gerade Ramadan und da wird bekanntlich unter Tags nix getrunken und gegessen. Herr Turan leitet heute einen workshop und bemerkt, dass eine der Teilnehmerinnen etwas verschwitzt ist, da sie in letzter Minute noch zum meeting gehastet ist und was hüpft mir da vorschnell von der Zunge - "do you want a glass of water?".....
War zwar eh kein Problem und Sie hat es lustig gefunden, aber ich war noch in der Sekunde wo ich die Frage aussprach so rot im Gesicht wie die Krawatten vom Häupl ...Tja, einmal Fettnapfkönig immer Fettnapfkönig :-)

Freitag, 29. September 2006

Unwirklich

Sudan...Khartoum...

Ich komme gerade von unserem Abendessen zurück und ich sags euch, ich komme mir hier vor wie in einem Abenteuerroman.
Heute war Wochenende und um ca. 19h beschliessen meine 3 Kollegen und ich etwas essen zu gehen. Diesmal bin ich mit Ian dem Kanadier, Quint dem Holländer und Ashley, dem Aussie hier. Zur Abwechslung riefen wir nicht unseren Firmenfahrer an, da zur Zeit Ramadan ist und um diesen Zeit gerade Iftar, die Zeit des Fastenbrechens ist und alle locals sehnsüchtig nach Hause wollen um etwas zu essen. Also beschliessen wir ein Taxi aufzuhalten. Auf der "Hauptstrasse" winken wir ein gelbes Fahrzeug heran. Das Taxi hat die letzten 20 Jahre sicher niemals irgendeine Art der Wartung erlebt und dementsprechend abgefuckt sah es aus. Stellt euch eine zerdrückte Sardinenbüchse mit 4 Rädern vor und das kommt ungefähr hin. Beim Versuch den Wagen vor uns anzuhalten, hätte er uns fast umgefahren, da die Bremsen (so vorhanden) sichtlich nicht für ein derart abruptes Manöver ausgelegt waren. Im Inneren des Wagens fehlten alle Verkleidungen und das dadurch zum Vorschein kommende Blech war rostig und löchrig. Alles quietschte und es roch ziemlich penetrant nach Benzin.

Von einem pakistanischem Kollegen in der Arbeit erfuhren wir vor ein paar Tagen, dass es in der Nähe unseres Büros ein China Restaurant gibt, wo angeblich auch Alkohol ausgeschenkt wird (besagter Pakistani lebte ca. 10 Jahre in den USA und war daher den selben westlichen Verführungen erlegen wie wir). Das war natürlich Grund genug für uns, um dieses Lokal aufzusuchen und daher gaben wir dem Fahrer die ungefähre Wegbeschreibung zum Restaurant Wong (oder heisst es Wang?? keine Ahnung). Nach einer halbstündigen Irrfahrt, bei der wir alle durchgeschüttelt und eingenebelt wurden, kamen wir endlich an. In einer schmudeligen Seitenstrasse sahen wir am Dach eines Hauses ein grell erleuchtetes Reklameschild mit chinesischer Schrift. Bingo!

Die nächste Hürde bestand nun darin den Eingang zu finden, da von aussen zwar alles nach Restaurant aussah, wir aber beim Betreten des Gebäudes eher das Gefühl hatten im Hinterhof einer Privatwohnanlage zu sein. Irgendwo in einem dunklen Eck entdeckten wir dann aber einen schmalen Eingang, der mit einem Vorhang verdeckt war und wir beschlossen da mal rein zu gucken. Hinter dem Vorhang befand sich ein noch schmalerer Gang (wir mussten hintereinander gehen) und an dessen Ende war Licht zu sehen. Ich war mir zwar nicht wirklich sicher ob wir hier richtig waren, aber zu viert fühlten wir uns ziemlich sicher und daher gingen wir einfach weiter. Und tatsächlich, am Ende des Ganges war ein kleiner Raum, in dem uns eine junge (und gar nicht unattraktive) Chinesin freundlich begrüsste und uns deutete ihr zu folgen. 2 Ecken und 3 Räume weiter blieb sie mit einladender Geste vor einem weiteren Leintuchverhangenen Eingang stehen und deutete uns voran zu gehen. Der Eingang war ziemlich niedrig und wir mussten uns ducken um uns nicht den Kopf zu stossen.

Hinter dem Vorhang befand sich dann endlich das "Restaurant". Ein Raum dessen Ausmasse höchstens 4 x 4 Meter betrugen und in dem ein paar Zeltbänke und vielleicht 5 Tische standen. Viel war aber ohnehin nicht zu erkennen, da die anwesenden Gäste (2 Russen, 2 Engländer und 5 Chinesen) so viel rauchten, dass man kaum etwas sehen konnte. Gut, wir nahmen also an dem einzige verfügbaren Tisch Platz und schauten uns ängstlich und verstohlen um. Der Raum war nicht gerade sehr einladend dekoriert. Abgesehen von zwei Bildern mit chinesischen Schriftzügen starrten uns nur weisse Wände an und aus den Boxen klang dieses nervenaufreibende chinesische Gedudel. Egal, wir waren da, hatten Hunger und vor allem Durst. Die freundliche Chinesin vom Eingang kam an unseren Tisch und legte uns die Speisekarten hin.

Wir bestellten allesamt chicken noodles und einen Pitcher (ein ca. 5 Liter grosser Gemeinschaftsbierkrug). Das Bier war warm und schmeckte wie Hühnerpisse (so wie ich mir Hühnerpisse vorstelle), aber es war das erste Bier seit langem und daher ok.

Mir fällt jetzt kein passender Film bzw. keine passende Filmszene ein, mit der man unseren Eindruck dort am Besten vergleichen könnte, aber ich bin mir sicher einen ähnliche Kulisse schon mal in irgendeinem Steven Seagal artigen Film schon mal gesehen zu haben.

Das Essen war ok und wir haben uns die ganze Zeit fürchterlich über diese unwirkliche Szenerie abgehaut. Unisono waren wir uns alle sicher, dass uns das daheim niemand glauben würde. Echt wahr, man muss das selbst gesehen haben um es zu glauben. Hätte mir noch vor ca. 3 Monaten jemand gesagt, dass ich mit 4 Typen aus aller Welt in Khartoum (dessen geographische Lage ich da nicht einmal gekannt hätte) in einem versteckten Hinterzimmer eines chinesischen Lokals illegalerweise Bier trinken würde, ich hätte den- oder diejenige nach Steinhof verfrachtet (Anm. der Redaktion, Steinhof ist eine bekannte Irrenanstalt in Wien).

Auf der Rückfahrt mit einem nicht weniger heruntergekommenen Taxi wurden wir dann noch Zeuge eines Verkehrsunfalls. Ein Tuk Tuk artiges Taxi (Mopedauto mit drei Rädern) krachte frontal mit einem Lastwagen zusammen. Was von dem Tuk Tuk übrig blieb könnt ihr euch ausmalen. Kein schöner Anblick. Der Fahrer unseres Taxis blickte gelangweilt auf die Szene, murmelte einen Gebetsspruch und fuhr weiter. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ein Menschenleben hier nicht sehr viel wert ist.

Man weiss hier nie, ob man sich einfach nur abhauen oder den Kopf schütteln soll. Ashley, der Australier, ist für das Design der Innen- und Aussenausstattung der Shops unseres Kunden verantwortlich. Er erzählte uns, dass er neulich beim Beaufsichtigen einer Umbaumassnahme in einem der shops beinahe eine Katastrophe miterlebte. Vor dem Shopeingang war an der Fassade eine riesige Stahldachkonstruktion angebracht, die entfernt werden sollte. 5 Sudanesen (von denen angeblich 3 Supervisoren waren und nur 2 die eigentliche Arbeit verrichteten) versuchten vergeblich das Dach von der Mauer zu reissen. Einer der 2 Typen hatte dann die glohrreiche Idee auf das Dach zu klettern und darauf herumzuhüpfen. Das war aber insofern keine gute Idee, als das einerseits die gesamte, ca. zwei Tonnen schwere Konstruktion nur noch von zwei winzigen Bolzen in der Mauer gehalten wurde und andererseits sich der zweite hochintelligente Kollege zur selben Zeit darunter befand...
Ashley meinte es kostete ihn viel Überzeugungskraft die Arbeiter von der wahnwitzigen Aktion abzuhalten und so konnte schlimmeres verhindert werden.

Gestern hab ich ähnlich skuril-dämliches erlebt. In der Früh kommt mir beim Betreten des Fahrstuhles ein Putzmann entgegen und will mir netterweise die Türen aufhalten. Statt sich mit seinem Körper zwischen bzw. vor die Lichtschranken zu stellen, verwendet der gute Mann lieber seinen Besen. Dabei achtet er aber nicht darauf, dass er den Besen weit unter den Schranken hält und die Aufzugstüren daher einfach zugehen. Scheinbar haben die Aufzüge hier keinen Drucksensor und daher war das Ergebnis dieser dümmlichen Aktion jenes, dass der Besen samt Aufzug Richtung aufwärts fuhr. Den ungläubig-dummen Gesichtsausdruck des Putzmannes, der mich fassungslos mit einem abgebrochenen Besenstil in der Hand anblickte, werde ich so schnell nicht vergessen!!!

Der Sudan ist extrem reich an Bodenschätzen (Erdöl, guter Agrargrund, Kautschuk,...) und bei richtiger Ausnutzung dieser wertvollen Resourcen könnte das Land sicher riesige Fortschritte machen (Anm. des Autors: Der Sudan ist flächenmässig so gross wie ganz Zentral- und Osteuropa). Stattdessen tobt ein jahrelanger Bürgerkrieg, der mittlerweile schon mit dem Genozid von Ruanda verglichen wird und die momentane Regierung schert sich herzlich wenig darum. Afrikanische Verhältnisse wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Interessant ist, dass man von all dem hier in Khartoum nichts mitbekommt. Man hat den Eindruck es gäbe kein Flüchtlingsdrama in Darfur und es lebt sich hier (in Khartoum) fast so unbekümmert wie in einem Urlaubsort. Wenn man aber einen Blick hinter die Kulissen wirft, dann sieht das Ganze schon ein wenig anders aus.

Ok, bevor ich jetzt komplett abschweife und zu politisieren beginne, lass ich es für heute gut sein und wünsche geruhsame Nacht!...

Dienstag, 26. September 2006

Ramadan Kareem

Das heisst soviel wie "Alles Gute zum Ramadan, oder möge dir Ramadan leicht fallen"

Seit ca. 4 Tagen hat Ramdan begonnen, die Zeit des Fastens. Das mit dem Fasten wird hier sehr genau genommen. Von Tagesanbruch bis Abenddämmerung wird nichts gegessen, kein Schluck getrunken (und damit meine ich keine Flüssigkeit und nicht nur Alkohol) und geraucht wird auch nicht. Der ganze Spass geht bis Ende Oktober und danach folgt Eid, das Fest zum Fastenende. Zu diesem Anlass bekommen wir 4 Tage frei und das nehme ich zum Anlass, um ein paar Freunde im Libanon, genauer in Beirut zu besuchen. Soll eine Wahnsinns Stadt sein und das Nachtleben zählt angeblich zu den aufregendsten weltweit. Ist also genau mein Ding! :-) Die Flugzeit beträgt nur 3 Stunden und wenn ich ein paar meiner Flugmeilen einlöse, dann zahle ich gerade mal 200 USD für den Flug.

Aber wieder zurück zu Ramadan und zum Fasten. Ich habe mich spasshalber am ersten Tag daran beteiligt und einen Tag lang auf Essen, Trinken und Rauchen verzichtet. Pfff, war ganz schön anstrengend und ich bewundere die Leute, die das einen Monat lang aushalten. Ab Mittag ist man hundsmüde und hat Kopfweh. Die fehlende Flüssigkeit ist sicher auch nicht gesund und wenn man wie ich Raucher ist, dann ist das natürlich auch besonders witzig. Nichts desto Trotz wollte ich es mal ausprobieren und jetzt bin ich eine Erfahrung reicher - ich bin nicht zum Fasten geboren!! :-) In der Öffentlichkeit muss man aber trotzdem Rücksicht nehmen und Trinken oder Rauchen wird selbst im Auto nicht gern gesehen. Angeblich patroulliert die Polizei in dieser Zeit besonders häufig, um "Ramadan Sünder" abzumahnen. Ich hab kein Problem damit und schaden tut mir das weniger Rauchen sicher auch nicht.

Während Ramadan sind aber auch alle Clubs und Lokale nur eingeschränkt in Betrieb. Sie sind zwar alle offen, aber es spielt keine Musik (oder nur Hintergrundgedudel) und Alkohol gibt es natürlich auch keinen. Fade Gschicht, aber ist ja nur ein Monat. Man weiss sich hier aber natürlich geschickt zu helfen und deshalb finden in dieser Zeit sehr viele Houseparties statt und der mühsam angehäufte Alkvorrat wird in diesem Monat sicher beträchtlich sinken :-)

Nachdem ich die nächsten 10 Tage wieder mal im Sudan hocke, beteilige ich mich wohl oder übel am Fasten (zumind. Alkoholtechnisch) und das schadet meiner Leber sicher nicht.
Langsam rückt das Projekt aber Richtung Ende und ich schätze, dass ich nur mehr 2, bis max. 3x nach Khartoum fliegen werde. Was danach kommt weiss ich noch nicht, aber wir haben einige Projekte in der Pipe. Mal gucken. Unser aktueller Auftrag ist aber jedenfalls "on track" und läuft optimal. Wir haben diese Woche zahlreiche workshops, in denen wir die von uns designten Prozesse mit den Leuten vor Ort abstimmen und die Mitarbeiter auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten. Macht Spass, vor allem weil man die Früchte seiner Arbeit live mitbekommt!

In 5 Tagen bin ich bereits seit 3 Monaten in Dubai. Die Zeit ist echt schnell vergangen. Mir taugt es nach wie vor sehr, aber ich freue mich auch schon sehr auf den Urlaub in Wien zu Weihnachten! Was mir am meisten abgeht ist der Wiener Kaffee....vor allem der meiner Mama!! :-) Ich freue mich auch schon wieder family und friends zu sehen und ein bisschen Weihnachtsstimmung zu inhalieren. Die Temperaturen werden mich aber wahrscheinlich umhauen. Bitte holt mich mit Heizdecke und Wintersachen ab!! Freue mich natürlich auch schon auf einen leckeren Punsch und die ganzen Christkindlmärkte! Bis dahin geniesse ich aber weiterhin die Sonne und die warmen Temperaturen und koste die Früchte von 1000 und einer Nacht :-)

So long...

Montag, 25. September 2006

Burj al Arab

Es gibt in jeder Stadt und an jedem Ort ein paar Sachen, die man gesehen haben muss. Dsa sind so die obligatorischen dos, damit man nachher sagen kann: been there, done that.
Eines dieser Sachen in Dubai ist neben den zahlreichen Shopping malls natürlich die bekannteste Sehenswürdigkeit, das Burj al Arab (zu Deutsch: Turm der Araber).

Ali kam mich vor ein paar Wochen besuchen und das nahm ich zur Gelegenheit um diesen Punkt abhaken zu können.

Das Ding ist ein Siebenstern Hotel (das Einzige weltweit) und einfach hinfahren und reingucken spielt es natürlich nicht. Die günstigste Möglichkeit sich das Burj al Arab ansehen zu können, ist der Nachmittagstee. Man muss ein paar Tage im voraus reservieren und für ein paar mickrige Canapes und einen Tee legt man ca. 50 Euronen hin. Nachdem ich aber nicht vor habe das regelmässig zu machen, hab ich bzw, haben wir uns diesen Luxus gegönnt.

Wir sind also beide in leger/elegantem Outfit vorgefahren und vor der Brücke zum Hotel haben wir unseren Namen und unsere Reservierung bekannt gegegen. Mit Shorts und T-Shirt kommt man übrigens auch als Besucher nicht rein. Dress Code muss sein. Im frisch geputzten Audi cruisen wir also die Brücke zur Vorfahrt entlang und lassen uns bei der Ankunft die Türen aufhalten. Velvet Parking versteht sich hier natürlich von selbst. Hier ein Bild vom Burj.

DSC00300

Vor dem Eingang parken natürlich, was sonst, die edelsten Flitzer. Angeblich sind das Hoteleigene Mietwägen, die den Bewohnern der Luxusetagen kostenlos zur Verfügung stehen...Neid lass nach.

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Geifer....starr...

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Kurz bevor wir reingingen, fuhr dieses edle Teil vor. Der Fahrer war ein Scheich und wir hatten beide noch nie von der Existenz eine Mercedes SLR McLaren gehört. Hier ist er und ihr könnt euch nicht vorstellen was für einen unsagbar edlen Sound dieses Ding hatte. *Lechz*

DSC00325

Blick im Inneren Richtung Dach:

DSC00301

Gold, Blitz und Blank wohin man schaut:

DSC00302

Ein wenig zu kitschig für meinen Geschmak, aber bitte.

Die Toiletten gleichen einer Luxussuite:

DSC00320

Wir mussten sie natürlich gebührend eingeweihen :-)

Unseren Nachmittagstee haben wir in der Skyview bar eingenommen und die ist im 27. Stock. Oder war es höher, ich kann mich nicht mehr erinnern.
Der Ausblick ist natürlich atemberaubend. Man kann sowohl Palm Jumeira als auch The World sehen (die beiden gigantischen off shore Bauprojekte vor der Küste Dubai´s).

DSC00311

Hier ein Blick auf das Jumeira Beach Hotel.

DSC00308

Auf dem Bild sieht man zwei Strassen, die links vom Hotel wegführen. Ich wohne zwischen erster und zweiter Strasse, ca. in der Mitte des Bildes. 4 Fahrminuten vom Burj entfernt.

Alles in allem eine gemütliche Geschichte, aber wir waren beide ein wenig entäuscht. Die ganze Einrichtung ist super kitschig und übertrieben. Manchmal waren die Räume fast sogar grauslich eingerichtet und das Service (zumind. in der Skyview Bar) war alles andere als luxiorös. Muss man mal gesehen haben, aber das ist nichts was ich unbedingt nochmal machen möchte.

so much to catch up

Hello ladies and gents!

Lang ist´s her und viel hat sich getan!

Jedes mal denke ich mir ich muss dies und jenes unbedingt im Blog festhalten und wenn ich dann davor sitze, dann hab ich die Hälfte wieder vergessen :-)

Hab dafür aber wieder mal mit ein ein paar Photos aufzuwarten!
Das letzte Highlight war DUNE BASHING oder besser bekannt als offroad in der Wüste!
DAS WAR EIN SPASS!!! Ich bereue bereits mir kein 4x4 Fahrzeug zugelegt zu haben. Toys for boys oder grosse Kinder im Sandkasten ist die passendste Beschreibung für dieses nette Abenteuer. Aber lassen wir die Bilder sprechen.

Hier ist Garry und meine Wenigkeit zu sehen. Garry ist Engländer und ein Arbeitskollege von mir. Er fährt seit 7 Jahren regelmässig in die Wüste und ist der erfahrenste offorader von uns allen. Zudem hat er die feinsten Gimmicks und das nötige Werkzeug für einen offroad Ausflug (GPS, Spezialwagenheber, fette Scheinwerfer,...). Hier sind wir gerade in einer Seitenstrasse kurz vor der Abfahrt in den Sand und machen einen kurzen Halt um Luft abzulassen (die von unseren Rädern).

IMGP0830

Hier von links nach rechts sind Ich, Andreas (ein Grieche) und Garry zu sehen. Im Hintergrund sein weisser Nissan Patrol (man beachte die fehlenden Stossfänger am Heck).

IMGP0836

off we go, hier ist die "Einfahrt" zu sehen, lauter Sand:

IMGP0838

Die Szenerie ist echt atemberaubend und irgendwie unwirklich:

IMGP0839

Andreas und Jakob (ebenfalls Grieche) besprechen die beste Route:

IMGP0926

Was man auf diesen Bildern leider nie so wirklich gut sieht, ist wie verdammt steil es manchmal die Dünenhänge hinunter ging. Dieses Bild gibt ein kleinen Einblick:

IMGP0927

Das Problem ist, dass man beim Anfahren an den Rand nie sieht was sich dahinter verbirgt, bzw. wie steil es wirklich runter geht. Daher machte man meistens eine scharfe Anfahrt und wendet kurz vor der Klippe um sich einen Einblick zu verschaffen. Stehen bleiben geht leider meistens nicht, da man sonst Gefahr läuft im sehr feinen Sand stecken zu bleiben.

Wenn das passiert (und das passiert sehr oft), dann gibt es nur eine Möglichkeit - abschleppen! Daher sollte man niemals alleine eine Ausfahrt machen, da das mangels Abschlepppartner sonst eine sehr fade Gschicht werden könnte :-)

Men at work. Hier war es dann soweit, wir sassen fest und mussten Hand anlegen. Ganz schön anstrengend. Hang rauf und runter kraxeln. Seil anlegen. Sand von den Rädern wegschaufeln, etc...und es war sauheiss (eh kloar).

IMGP0929

Manchmal geht es dann auch zu wild zu und man lässt mal eben irgendein Plastikteil unterwegs liegen. Hier der stolze Besitzer des unidentifizierbaren Ersatzteiles, Andreas:

IMGP0930

Gruppenphoto bei Abenddämmerung, muss sein:

IMGP0931

Und wir sind schon wieder hängen geblieben:

IMGP0896

Und runter gehts:

IMGP0923

Hey guys, come here, Andreas got stuck again, we gotta drag him out again.....

IMGP0881

Und auf geht´s:

IMGP0897

Bei der Rückfahrt liefen uns übrigens zahlreiche, frei herumlaufende Kamele herum. Die Viecher sind genau so dämlich und lahm wie unsere Kühe. Stehen mitten auf der "Strasse" und gucken gelangweilt. Yalla, yalla, move it, damn camel :-)

IMGP0846

Ich mag dieses Photo, sieht irgendwie wie eine Mondlandschaft aus:

IMGP0877

Ein weiterer Versuch euch die steilen Abhänge zu zeigen. Ist aber alles nichts im Vergleich zu dem Moment, wo sich die Schnauze des Fahrzeuges ziemlich rapide gen Boden senkt und du im Gurt hängst und dich ärgerst, dass du nur ein Paar Unterhosen mitgenommen hast:

IMGP0865

Ich sags euch, ich hab das echt genossen. War mittlerweile ein zweites mal mit den Jungs ausreiten und das Gute ist, dass das normalerweise ein Heidenheld kostet und ich keinen einzigen Cent gezahlt habe. Dafür hab ich die Burschen im Anschluss auf eine Runde Bier eingeladen. Beim zweiten mal fahren hat mich Theo (jaa, ebenfalls Grieche, da gibt es irgendwo ein Nest) mit seinem Jeep Wrangler herumkurven lassen und ich kann euch versichern, das ist gar nicht leicht. Kuppeln, Gas, niemals Bremsen, Linienwahl, Geschwindigkeit, etc..hört sich alles super einfach an und ich war als Beifahrer ein ziemlich geschickter Klugscheisser, aber wenn man es dann selbst probiert, dann schaut das wie so oft ein bisserl anders aus. Ganz lustig ist, wenn man einen Steilhang erklimmen will, in der Mitte hängen bleibt und nur noch rückwärts zurück kann. Umdrehen geht bei einem bestimmten Punkt nämlich nicht mehr, da man sonst Gefahr läuft umzukippen (net so lustig). Versucht mal rückwärst bei ca. 40 Grad Steillage zu reversieren und diversen Büschen und Klippen auszuweichen...pretty tricky! Beim letzten mal hat es Andreas auch so gehörig übertrieben, dass ihm der Reifen von der Felge gesprungen ist. War aber dank Garrys hydraulischer Pumpe und diversen anderen tools kein Problem. Wir mussten allerdings in der Dunkelheit zurück fahren und das war extra spooky. Ich bin aber jedenfalls an beiden Abenden mit einem fetten Grinser eingeschlafen und war echt happy. Ein Traum für grosse Jungs!!!!

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