Leute, Leute, Leute......
Als ich hierher gekommen bin, dachte ich mir, dass das einerseits meiner Karriere gut tun wird, mir neue Erfahrungen bringt und andererseits meine Leber etwas rehabilitieren kann.
Die ersten zwei Punkte mögen vielleicht oder sicher eintreffen. Beim dritten bin ich mir seit gestern Abend nicht mehr so sicher.
Nix von wegen islamisches Land und kein Alkohol, keine Clubs, keine Frauen, etc...Dubai IST der Ort zum weggehen!!
Ich war gestern Abend mit Kollegen in der Dubai Marine (sinnvollerweise gibt es auch eine Dubai Marina, die 5km weit weg ist. Dreimal dürft ihr raten wo ich zuerst hingefahren bin....). Hypermegaschicker Privatclub, der direkt (na no na net) am Strand liegt und mit Prunk und Luxus nur so protzt. Dort haben wir zu Abend gegessen und Stewart, ein Kollege hat gezahlt. Wieviel, möchte ich nicht wissen, aber es war angeblich nicht so wild. Danach sind wir mit dem Club-eigenen Taxi, einer weißen Lexus Limo, nach Jumeira gefahren, wo wir in den Jambase Club gegangen sind. Die Anlage (der Club ist nämlich einer von vielen in einer riesigen Clubanlage) liegt direkt am Fuss des Burj al-Arab. Das ist übrigens das "Hotel" im Bild meines weblogs.
Ich war schon fortgehen in Wien, London, Rom, Paris, München, Prag, Budapest, Istanbul, Bodrum und einigen anderen Orten, aber DAS war der Hammer! Vielleicht gibt es in anderen Orten (Karibik, Beirut, New York,...) noch bessere Sachen, aber das war für mich bis jetzt das geilste, was ich je gesehen habe.
Selbst mit Bildern und möglichst detailreichen Schilderungen, kann man sich nur schwer vorstellen, wie genial das war.
Die Anlage ist wie schon gesagt riesig und ähnelt einer Mischung aus Hollywood Filmkulisse für einen Film im Stile von Indiana Jones im nahen Osten, einer sehr luxiorösen Ferienanlage von Club Med und einer Disko nach dem Vorbild von Pascha (Ibiza) und Co.
Palmen und großzügige Pooanlagen, Wasserkanäle, in denen riesige Meeresschildkröten anmutig dahin schwimmen und orientalische Architektur mit den typischen Zinnenmauern, dem gelblichen Lehmverbau und viel Teakholz runden das Bild ab.
In der Anlage selbst ist ein Souk (Bazar) untergebracht, der allerdings in keinem Widerspruch zur ihm umgebenden Moderne steht. Vor dem Eingang bzw. der Auffahrt, die einer Palmenallee folgend durch das riesige Eingangstor führt, tummeln sich allerlei sehr schicke Autos, die der Reihe nach gut gekleidete Männer und Frauen "ausladen".
Der Jambase Club, einer von vielen in diesem Areal, sieht aus wie ein Club nach New Yorker Vorbild (ich war noch nie in N.Y., aber von Film und Erzählungen stelle ich mir das so vor). Sehr stylisches Interieur mit vielen Lounge Ecken und einer großen Tanzfläche aus Teakholz. Zu meiner sehr großen Überraschung sind die Besucher aber nicht Schickfuck, sondern absolut bunt gemischt. Dressmen und posh people teilen sich den Platz an der Bar mit Leuten, die Jean und Turnschuhe oder Sneakers tragen. Der Türsteher begrüßt die Leute mit einem herzlichen Good Evening Sir und macht keinerlei Anstalten einen Kleidungs-oder Schuhtest vorzunehmen. Eintritt ist kostenlos. Die Barkeeper und Kellner sind hyperfreundlich, bemüht und äßerst zuvorkommend. Das kennt man als "normaler" Europäer nicht und weiß das sehr zu schätzen. Die Gäste sind sowohl einheimisch (auch die Leintuchfraktion) als auch, wahrscheinlich zu einem überwiegenden Teil Expats. Schweden, Südafrika, USA, UK, Australien, Deutschland,...um nur einige Nationen zu nennen, die ich gestern kennengelernt habe. Der gemeinsame Nenner ist, das alle von ausserhalb kommen und dieses Gemeinschaftsgefühl spürt man hier. Die Frage "where are you from" ist die wohl meist gestellteste hier. Ich weiß nicht oft ich jetzt schon erklärt habe, dass Austria und Australia nicht dasselbe sind.....(danke für das T-Shirt, ich werd das von nun an beim weggehen anziehen -> durchgestrichenes Kangaroo).
Die Atmosphäre ist ausgelassen, aber friedlich und nett. Das Publikum ist jung und gut drauf. Echt nett!!!
Um bei all der Schwelgerei aber auch die Wehrmutstropfen nicht zu vergessen, sei an dieser Stelle angemerkt, dass die alkoholischen Getränke unermesslich teuer sind. Für ein Bier hab ich umgerechnet 7 Euro gezahlt und die longdrinks sind noch teurer. Angeblich ist das aber nur in diesem Club so teuer und bei den Verdiensten hier auch nicht wirklich ein Problem. Sauforgien mit Vodka Flaschen kann man aber stecken lassen.
Wehrmutstropfen Nr. 2 - ALLE Clubs in Dubai schliessen um 3h! Beinhart, Musik aus, Licht an, "Sir, can I kindly ask you to finish your drinks" und allgemeine Nüchternheit stoppen schlagartig die Stimmung.
Mir wurde erzählt, dass das angeblich eine lustige Geschichte zum Grund hat. Irgendeiner der Scheichfamilie soll angeblich mal bei einer Party aufgetaucht sein (ob privat oder in einem Club weiß ich nicht) und da soll es ihn ob der dort vorherrschenden Unzucht so dermassen schockiert haben, dass er von dann an beschloss, diesem Sodom und Gomorra artigen Getriebe Einhalt zu gebieten und das Fortgehen ganz zu verbieten. Auf Zureden diverser Interessensgemeinschaften konnte man ihn letztlich doch noch zur Vernunft überreden und man einigte sich auf diesen Kompromiss. Ganz bösen Zungen zufolge, soll auf besagter Party auch ein Sohn oder Großcousin oder Enkel, oder was weiß ich, von diesem Scheich anwesend gewesen sein und sich der Transvestie und dem Koksen hingegeben haben. Dass das ein Schock war kann ich mir vorstellen :-))
Anyway, das war jedenfalls ein sehr genialer Abend und hat echt Spaß gemacht. Beim Betreten des Clubs ist mir gleich mal die Kinnlade runtergefallen....sooo viele gutaussehende Frauen...unglaublich....
Ich hab eine Schwedin kennen gelernt, die als Flugbegleiterin für Emirates arbeitet. Sie entspricht dem absoluten Ebenbild einer Schwedin. Groß, blond (sogar mit zwei geflochtenen Zöpfen!!!), gut ausgestattet und absolut "open minded" - wenn ihr versteht was ich meine ;-)
Leute, ich glaube nicht, dass ich hier so schnell wieder weg will!!!!
So da la. jetzt sitz ich wider Erwarten doch wieder vorm Lappi und tippsel die neuesten Erlebnisse ab.
Den heutigen blog widme ich dem Thema Vekehr und Zensur.
Heute morgen war Kirhan, ein Kollege, so nett und hat mich vom Hotel abgeholt. Er ist vorgefahren und ich ihm hinterher. Dachte ich merk mir den Weg schon, hab extra am Handy im Notizeditor die links/rechts Abbiegerrei mitgetippt - schlaues Kerlchen, nicht wahr?
Zu Mittag hab ich es sogar ganz alleine geschafft zu einem Restaurant in der (unmittelbaren) Nähe des Büros zu fahren -. war ziemlich stolz auf mich.
Den ganzen Stolz habe ich dann am Heimweg ziemlich schnell über Bord geworfen. Für eine Strecke von eigentlich 25 Minuten, habe ich insg. eineinhalb Stunden gebraucht. Ich könnte mich an dieser Stelle natürlich ganz leicht auf den wahrhaft wahnsinnigen Verkehr ausreden, aber nachdem Lügen in einem islamischen Land ganz schlecht kommt, bleib ich bei der Wahrheit - ich hab mich katastrophal verfahren.
Für alle jene unter euch, die jetzt den Kopf schütteln oder schmunzeln sei gesagt, dass ich euch gerne einlade es hier einmal zu versuchen... :-)
Das Problem in Dubai ist nämlich, dass die Beschilderung ziemlich kacke ist. D.h. es ist z.B. ein Ort gleich 4x angeschrieben und das in verschiedene Richtungen. Ich muß von meinem Büro über den Dubai Creek und es gibt nur 2 Brücken, über die man diesen queren kann.
Die, die ich eigentlich hätte ansteuern soll, heisst Al-Maktoum Bridge. Die, die ich dann letztendlich genommen habe, ist die Garhoud Bridge und die ist ein bisserl weit weg von der anderen und der Weg zum Hotel wird dann etwas beschwerlicher. Zu all dem ist der Verkehr massiv und auf 4 - 5 spurigen Highways von ganz rechts nach ganz links oder umkgekehrt zu kommen, ist in der rush hour (in die ich selbstverständlich gekommen bin) ungefähr genau so einfach, wie einem Bär beim Kacken Zieharmonika spielen beizubringen.
Mein lieber Kollege war zwar so nett, mir den Weg noch extra auf einem Papier aufzuzeichnen, aber leider waren seine Zeichnungen eher künstlerisch wertvoll, als mir dienlich (der Kollege ist dafür aber einer der nettesten Personen, die ich kenne!).
Problem Nr. 3, so unglaublich das klingt ist aber nachdem hier jeder mit halben Lastwägen = SUVs und offroads durch die Gegend fährt und die Dinger ziemlich groß sind, hat man zwar wunderbaren Ausblick auf teure und schöne Stossstangen, man sieht aber leider nicht über bzw, hinter das Auto, um einen Blick auf so unwichtige Dinge wie Verkehrsschilder zu werfen. Verdunkelte Scheiben machen das auch nicht leichter.
Anyway, ich hab es dann doch geschafft und bin froh, dass mir unterwegs nicht das Benzin ausgegangen ist. Auf dieses Erlebnis kann ich hier nämlich sehr gerne verzichten!!!!
uncomfortable experience no. 2: Die liebe Internet Zensur.
Das ich von der Firma aus keine webmail adressen öffnen kann, habe ich ja schon gesagt. Wie ich allerdings gerade eben Photos hochladen wollte und zu diesem Zwecke auf flickr. com gegangen bin (file/Photo upload service) bekam ich folgende Meldung:
We apologize the site you are attempting to visit has been blocked due to its content being inconsistent with the religious, cultural, political and moral values of the United Arab Emirates.
If you think this site should not be blocked, please visit the Feedback Form available on our website.
Spannend, nicht wahr? Ich weiß zwar nicht, was an meinen Verkehrs- und Palmenbildern religiös, kulturell, politisch oder moralisch verwerflich ist, aber ok.
Das stellt mich jetzt natürlich vor die logische Frage, wie ich künftig Bilder online stellen kann. Muss mir also doch eine Digicam kaufen.
Tja, es gibt in dieser Schein- und Glanzwelt also auch unangenehme Dinge, die man für all den Prunk und Luxus in Kauf nehmen muss.
Sollte ich zukünftig keine blogs mehr schreiben, dann wurde ich wahrscheinlich geblocked und sitze gerade im Gefängnis, um mir meine wohlverdienten Peitschenschläge abzuholen. Sollte das passieren, dann seid so nett und ruft meine Mama an......
Jetzt gehe ich zu einer französischen Arbeitskollegin, um mir das heutige WM Spiel gegen Portugal anzusehen. Alle le blue (oder wie auch immer man das schreibt)
Zweiter Abend in Dubai. Ich sitze gerade in meinem Hotelzimmer. Es ist 22h und in einer Stunde beginnt die Übertragung des Italien - Deutschland Spieles, muss mich also beeilen. Ich hab innerhalb von 24 Stunden so viele Eindrücke erlebt, dass ich das in kurzer Form versuche hier festzuhalten.
Gestern um 23.50 Ortszeit bin am Flughafen angekommen. Einreise, Zoll -und Passkontrollen waren schnell und easy. Der Flughafen ist riesig aber gut klimatisiert. Ich gehe nach draussen - BÄHM - eine Wolke aus unglaublicher Hitze und Luftfeuchtigkeit erschlägt mich beinahe. An der Aussenseite des Gebäudes sind riesige Ventilatoren befestigt, die Wasserdampf auf die Leute runterblasen. Bei einer natürlichen Luftfeuchtigkeit von ca. 60 % verstehe ich den Sinn zwar nicht ganz, aber ok. Ich werde von einem pakistanischen oder indischen (ganz kann ich den Unterschied noch nicht erkennen) Hotelfahrer abgeholt und in´s Hotel gebracht. Auf der ca. 15-minütigen Fahrt habe ich bereits 4 Unfälle gesehen, Wahnsinn...Ah ja, eine Suzuki GSX-R 750 ist an uns mit einem Wahnsinnstempo vorbeigerauscht. Es gibt also doch auch zivilisiertes Leben hier :-)
Hotel ist sehr in Ordnung. Die Leute sprechen alle gutes Englisch und mir fehlt es eigentlich an nichts. Einzig die Internetverbindung ist mit ca. 5€ / Stunde ein wenig happig, aber ok. Das Erste was ich in meinem Zimmer gemacht habe war, die Klimaanlage von 12 Grad auf ca. 20 raufzudrehen, da ich sonst nur mit Pullover hätte schlafen können. Im Nebenzimmer wohnen 2 Araber und manchmal unterhalten die sich ziemlich lautstark miteinandern. Das nervt ein wenig, ist aber erträglich (noch).
Heute, um 09h hat mich Robert, unser Chef, vom Hotel abgeholt und wir sind mit seinem Jaguar S-Type zur Firma gefahren. Er ist Holländer und lebt seit ca. 4 Jahren mit seiner Family hier. Der Kerl ist echt nett und erklärt mir so ziemlich alles, was ich in den ersten Tagen wissen muss. Natürlich reden wir auch über´s business, aber war eher small talk.
Die Firma ist am Flughafen in der Dubai Freeport Zone untergebracht. Free Port Zone heisst das Ganze deshalb, weil ausserhalb dieser Zone, also in ganz Dubai, ALLE Geschäfte und Firmenstandorte eine Mindestbeteiligung von 51% (für alle BWL Absolventen, ab 51% hat man beherrschenden Einfluss) der Scheichfamilie aufweisen. Innerhalb der Free Zone ist das nicht so. In Dubai sind in unserer Firma ca. 90 Mitarbeiter beschäftigt, die sich aus aller Herren Länder rekrutieren: Holland, England, Italien, Frankreich, Indonesien, Indien, Pakistan, Türkei, Spanien und natürlich Österreich. Vijay (Inder), der HR Officer, hat mich ca. allen vorgestellt. Ich hab mir gerade mal 5 Namen gemerkt. Alle sind irrsinnig nett, freundlich und äßerst hilfsbereit und es fehlt mir an genau gar nichts. Ich habe sofort eine Simkarte, einen Laptop, einen Dubai Explorer und einen Mietwagen bekommen (Mazda 6, ziemlich groß und neu. Automatik und gute Klimanlage - geiles Ding). Nach diversen administrativen Erledigungen, bin ich mehr oder weniger gleich in´s Geschehen eingestiegen und hatte bereits mein erstes Meeting mit meinen direkten Kollegen. Es ging um ein Projekt im Sudan und ich hab zugegebenerweise nur wenig verstanden. Das lag aber weniger an der Sprache, als vielmehr am scheinbar komplexen Inhalt. Ian, ein anderer Kollege, beschwerte sich, dass sich der CEO dieser Firma eigentlich gestern hätte melden sollen und das nicht getan hat. Ich musste schmunzeln, weil ich mir dachte, dass das mit arabischen Geschäftspartnern sicher öfter vorkommt. Einen Wehrmutstropfen gibt es in der Firma. Die Zugänge zu allen webmail Seiten (gmx, yahoo,....) sind gesperrt und daher kann ich leider von der Firma aus keine mails lesen. Auch sind diverse Internetseiten nicht zugänglich (nein, nicht nur die schmuddeligen :-)
Das Projekt klingt aber jedenfalls sehr spannend, da es unter anderem darum geht, dem Führungsstab bei der fachlichen Erweiterung ihrer shops zu helfen. Momentan sind die shops "nur" reine Verkaufsstellen und sollen zukünftig zu Service Centern "upgegradet" werden. Vom Shop Design, bis hin zu den erforderlichen Prozessänderungen und sogar der Mitarbeiterauswahl geht die range und das klingt alles sehr interessant und ich freue mich schon auf die Herausforderung.
Das Gute an dieser Firma ist, dass sie neben den lokalen Feiertagen auch zwei europäische Feiertage haben, Ostern und Weihnachten. Und im Gegensatz zum Rest von den Emiraten (und eigentlich den meisten arabischen Ländern), geht das Wochenende von Freitag bis Samstag und eben nicht nur Donnerstag Nachmittag und Freitag. Das ist sehr angenehm.
Alles in allem fühle ich mich in der Firma sehr wohl und hoffe, dass sich das nicht all zu schnell ändern wird.
Von Dubai selbst habe ich noch nicht all zu viel gesehen, da ich ja heute den ganzen Tag im office war. Es ist jedenfalls wirklich sehr heiß in dieser Jahreszeit und soll sogar noch heisser werden. Gestern Nacht hatte es stolze 35 Grad und unter Tags bekommt es sogar bis zu 48 Grad!!! Da man sich aber ohnehin nur wenig im Freien aufhält, ist das irgendwie erträglich. Ich war heute ein paar mal mit Kollegen im Freien eine rauchen und das war auch nicht so schlimm. Wenn ich mir die Strassenarbeiter ansehe, die den ganzen Tag schwere körperliche Arbeit verrichten, dann frag ich mich aber schon, wie das möglich ist...
Der Verkehr ist gewaltig. Es gibt scheinbar genau so viele Autos wie Palmen in dieser Stadt und wenn man Pech hat, dann steckt man buchstäblich den ganzen Tag im Stau. Ich fahre Gott sei Dank nicht in die Staurichtung und dafür bin ich echt dankbar. Allerdings ist auch das nervenaufreibend. Wer schon mal in Istanbul oder Rom Auto gefahren ist, der weiß wovon ich rede. Robert meinte, ich solle mich um jeden Preis vor großen 4x4 Autos, mit komplett verdunkelten Fensterscheiben in Acht nehmen, da diese meist von den Frauen irgendwelcher Scheichs gefahren werden und man sich von diesen besser fernhält (in jeglicher Hinsicht). Ich werde versuchen diesem Rat Folge zu leisten, da sie hier da echt keinen Spass verstehen.
Zu Essen gibt es jede Menge und es gibt so ziemlich alle Fast Food Ketten die man sich vorstellen kann. Mein Abendmahl bestand z.B. aus einem Menü von KFC. Einkaufen war ich auch schon und der Supermarkt (Namen weiß ich nicht mehr) war größer, als alle Supermärkte die ich je gesehen habe. Jedes, aber wirklich jedes Produkt, dass es in Europa gibt, gibt es auch hier. Ich habe mir meine Zahnpasta, meinen Deostick (den gleich auf Vorrat) und meine Liebelingskekse gekauft. Das Einzige was es nicht gab, waren Mozartkugeln (aber die habe ich mitgebracht).
Ich war heute tanken. Das Benzin hat 33 (Euro-)Cent pro Gallone gekostet!!!! Ich bin schwer am überlegen, ob ich den Wagen morgen nicht mit voll aufgedrehter Klimanlage und laufendem Motor stehen lassen soll :-)))
Am Heimweg ist gerade die Sonner untergegangen. Der Himmel war komplett orange gefärbt und der Sand (den man hier dauernd sieht) ist über die Strassen gefegt. Der Muaezzin hat gerade seinen Gebetsgesang verkündet. Das war eine beeindruckende Szenerie und war echt toll.
Bilder werde ich übrigens erst in Kürze wieder veröffentlichen. Ich muss mir erst eine Digicam zulegen. Das Photographieren und uploaden mit dem Handy ist mir ein wenig zu mühsam. Die Dinger kosten hier aber nur einen Pappenstiel, da man keine Umsatzsteuer zahlen muss.
Das Lustige ist, dass obwohl man in einem arabischen Land ist, spricht hier jeder, wirklich jeder perfektes Englisch. Das ist irgendwie seltsam und ich hab dauernd das Gefühl ich bin in einer riesigen Ferienanlage. Arabisch habe ich, bis auf das meiner Nachbarn, noch keines gehört. Einheimische mit ihren weißen Gewändern habe ich ein paar gesehen.
Alright, es ist 11h, das Spiel fängt an. Ich gucks mir an und hau mich dann aufs Ohr...bis bälde
P.S.: wahnsinn, es gibt eine Millionenshow auf Arabisch :-)))
Kurz vor meinem Abflug habe ich noch etwas spannendes zu berichten. Heute hat mir ein Freund von mir einen lang ersehnten Kindheitstraum erfüllt. Besagter Kumpel ist Pilot bei einer österreichischen Fluglinie und hat mich heute als Cockpit Passagier auf einem Flug von Wien nach Rostov (Russland) mitgenommen.
Ich hab selbst vor ein paar Jahren den Privatpilotenschein absolviert und war schon immer ein begeisterter Flugfan. Jetzt einmal den Profis bei der Arbeit zuzusehen, war für mich sehr spannend!
Geflogen sind wir mit einem Canadair Regional Jet 100/200 (Überregional Flieger mit 50 Plätzen) und ich hab mich hinter bzw. zwischen Captain und First Officer auf dem sogenannten Jump Seat platzieren dürfen. Das kann man sich in etwa wie die ausziehbaren Tabletts in den Passagiersitzen vorstellen. Der Sitz wird aus einer Ablage hervorgezogen und aufgeklappt. Deshalb wahrscheinlich auch der Name.
Die beiden Jungs haben mir gleich zu Beginn erklärt wo sich meine Sauerstoffmaske befindet und wie man im Notfall aus einer Notluke in der Kanzel aussteigen kann - sehr beruhigend, aber Vorschrift. Über mein eigenes Headset waren wir alle drei in Verbindung und ich hab auch den ganzen Flugfunk der Air Traffic Control hören können. In russischem Luftraum ist das eine ziemlich lustige Sache (den russischen Dialekt der Controller kann ich hier zwar leider nicht imitieren, aber ihr könnt euch vorstellen wie das klang .-))
Ich will euch nicht mit irgendwelchen Fliegerfachtermini langweilen und darum in Kürze die Highlights.
Bis auf Start und Landung war der ganze Flug ziemlich ereignislos, wenn nicht sogar ziemlich langweilig. Bis auf ein, zwei Anweisungen der Kontrollstationen und dem folgend ein paar Korrekturen hinsichtlich der Höhe, war nicht viel zu tun. Im Vergleich zur Privatfliegerei in kleinen Sportmaschinen, wo man alle 3 Sekunden manuell Höhe, Richtung oder Speed ändern muss, sah das fast nach einem Spaziergang aus. Autopilot machts möglich..
Hier ein paar Eindrücke:
Das Cockpit
Mein Kumpel Thomas bei der Arbeit
In Wien - kurz vor der Freigabe für das Rollen zur Runway
Vollgas!!!!
Haben wir genug Sprit an Bord??
Rostov Airport
Meine Wenigkeit (das gibt sicher Fingerabdrücke)
Russische Zollbeamtin (schaut mal auf die Aufschrift des Fliegers im Hintergrund :-))
An dieser Stelle vielleicht interessant zu erwähnen ist, dass ich sofort nach Aufnahme dieses Photos von einem russischen Sicherheitsorgan mit breitem, russischen Akzent und Vodkafahne darauf hingewiesen wurde, dass ich aufpassen soll, was ich hier photografiere und dass das eigentlich verboten sei. Bei Mütterchen Russland ist halt immer noch alles beim Alten :-)
Für alle Freunde der bewegten Bilder, hier noch ein Video vom Anflug auf Wien Schwechat:
3 Stunden hat der Hinflug gedauert und 3 der Rückflug, das ist fast die Flugdauer Wien Dubai...na ja, da hab ich zumindestens gleich einen Vorgeschmak bekommen. Der Aufenthalt in Rostov hat nur ca. 30 Minuten gedauert und mich hat echt gewundert, wie knapp diese Zeiten von der Airline bemessen werden. Laut den beiden Herren im Cockpit geht es bei innereuropäischen Flügen bzw. Kurzflügen noch stressiger zu und so ist es keine Seltenheit, wenn eine Crew an einem Tag ca. 8 - 10 Stunden im Flieger sitzt, ohne diesen wohlgemerkterweise zu verlassen. Ziemlich bedenklich wie ich finde...
Wie auch immer, alles in allem war das für mich ein sehr spannender und lehrreicher Tag und mein Fazit an alle, die in diversen Actionfilmen irgendwelche Laien Passagierflugzeuge sicher landen haben sehen - FORGET IT!! Ich hab bis heute bei meinen Flügen als Passagier immer klammheimlich gehofft, dass mal eine Flugbegleiterin zu mir kommt und sagt: "Können Sie uns helfen, beide Piloten sind aus unerfindlichen Gründen auf einmal bewusstlos, wäre Sie so nett und könnten uns alle retten?" aber jetzt bin ich echt froh, dass das niemals eingetreten ist :-))
T minus 8...Heute in einer Woche ist es soweit. Am Montag, den 3. Juli steige ich um 15.30 in den Flieger Richtung Morgenland. Letzte Woche sind bereits meine sieben Sachen abgeholt worden und außer ein paar administrativen Erledigungen warte ich eigentlich nur noch auf den Tag X.
Hier die fleissigen Kollegen, die mein Hab und Gut verladen haben:
Das ging alles ziemlich flott. Um 8h in der Früh sind die Herren da gewesen und keine 2 Stunden später, war alles verpackt und im Lastwagen eingeräumt. Aus Versicherungsgründen durfte ich nichts selbst einpacken und deshalb stand ich eigentlich nur herum und hab auf die Sachen gezeigt, die sie einpacken sollen. War sehr angenehm :-)) Das mühsamste am Umziehen ist nämlich nicht das schleppen, sondern vielmehr das einpacken selbst (finde ich zumindestens). Das war schon ganz toll und nachdem meine neue Firma und nicht ich dafür gezahlt hat, war das doppelt so nett :-)
Ach ja, eine erwähneswerte Sache gibt es vielleicht noch. Irgendwie muß ich ja Stoff für einen ersten Beitrag zusammen bekommen:
Ich habe seit letzten Freitag nun offiziell einen akademischen Abschluss.
Nach 2 Jahren ist es nun endlich soweit. Die letzten Wochen und Monate waren ziemlich stressig. Diplomarbeit fertig schreiben, für die Prüfungen lernen und nebenbei arbeiten und Sachen für Dubai vorbereiten. Noch kann ich den Abschluss nicht ganz realisieren. Abgesehen davon, dass ich jetzt nicht mehr lernen muss, hat sich eigentlich nicht viel geändert. Der Kaffee als Akademiker (hui klingt das gut) schmeckt noch genau so wie vorher, die Frau beim Anker verhält sich auch nicht anders zu mir...wofür hab ich die ganze Mühe eigenlich auf mich genommen??? :-) Eines jedenfalls ist sehr angenehm, ich kann mir nun endlich alle WM Spiele ansehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben!!!
Hier die Abschlussklasse der Donau Uni Master of Science Gruppe:
Das war nach den Prüfungen bei einem Heurigen an der Wachau, in der Nähe unserer Uni. Wir sehen alle ziemlich fertig aus, aber dafür seeeehhhr glücklich!! Damit ich die Namen der KollegInnen selbst nicht vergesse, hier die Namen von links nach rechts:
Ursula, Corinna, Gerlinde, Alexander, Ali, Gernot, Mike und meine Wenigkeit.
Kommenden Samstag, am 01. Juli haben wir die Sponsionsfeier in Krems und dann ist es endgültig vorbei mit der Uni. Irgendwie ein komisches Gefühl, die Zeit ist irrsinnig schnell vorüber gegangen. Tja, viel Zeit zum nachdenken hab ich nicht mehr, da ich wie gesagt 2 Tage nach der Feier bereits im Flieger sitze. Auch das realisiere ich noch nicht ganz...